Frankreichs Sozialdemokraten suchen Hoffnung

Erste Runde der Vorwahlen der regierenden Parti socialiste hat begonnen / Ex-Premier Valls und zwei Ex-Minister Favoriten für Präsidentschaftskandidatur

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Paris. In Frankreich haben sich am Sonntag hunderttausende Menschen an der Präsidentschaftsvorwahl der regierenden sozialdemokratischen Parti socialiste beteiligt. In der ersten Tageshälfte hätten in knapp zwei Dritteln der Wahllokale 400.000 Bürger ihre Stimme abgegeben, sagte der Vorsitzende des Organisationskomitees der Vorwahl, Christophe Borgel. Die beiden erstplatzierten Kandidaten kommen am 29. Januar in die Stichwahl. Als ein Favorit unter den sieben Bewerbern gilt Ex-Premierminister Manuel Valls.

Zur Wahl stehen eine Frau und sechs Männer. Unter den Kandidaten sind vier Parteimitglieder und drei weitere, die kleineren linken Formationen angehören.

Die Vorwahl steht allen Bürgern offen, die in die Wählerverzeichnisse eingetragen sind und einen Euro als Teilnahmegebühr entrichteten. Rund 400.000 Menschen hätten bereits ihre Stimmen abgegeben, sagte Borgel unter Berufung auf Angaben aus 63 Prozent der insgesamt 7530 Wahllokale. Hochgerechnet entspreche dies in etwa 600.000 Wählern. Die Beteiligung variiere je nach Ort.

Bei der Vorwahl der Sozialdemokraten im Jahr 2011 hatten sich etwa zum selben Zeitpunkt 800.000 Bürger beteiligt. Bei der Vorwahl der französischen Konservativen im November hatten sich bis zum Mittag 1,1 Millionen Bürger beteiligt.

Borgel zeigte sich dennoch zufrieden mit der bisherigen Wahlbeteiligung. Trotz großer Kälte habe der Andrang im Laufe des Tages zugenommen, und an einigen Wahllokalen hätten sich Schlangen gebildet, sagte der Chef-Organisator. Die Organisatoren hoffen auf eine Beteiligung zwischen anderthalb und zwei Millionen Menschen.

Als einer der Favoriten gilt laut Umfragen der 54-jährige Ex-Premierminister Valls, der dem wirtschaftsfreundlichen und reformorientierten Lager der Sozialistischen Partei (PS) zugerechnet wird. Valls hatte Präsident François Hollande zum Verzicht auf eine zweite Amtszeit gedrängt, damit er selbst kandidieren kann. Um sich auf den Wahlkampf konzentrieren zu können, gab Valls Anfang Dezember das Amt als Regierungschef auf.

Chancen bei der Vowahl können sich auch die ehemaligen Minister für Wirtschaft und Bildung, Arnaud Montebourg und Benoît Hamon, ausrechnen. Sie gehören dem linken Lager der PS an.

Mit ersten Ergebnissen der ersten Wahlrunde wird nach Schließung der Lokale um 19.00 Uhr gerechnet. Die beiden Erstplatzierten kommen in die Stichwahl am 29. Januar.

Umfragen zufolge hat der PS-Kandidat kaum Chancen, es in die zweite Runde der Präsidentschaftswahl im Mai zu schaffen. Es wird ein Duell zwischen dem Konservativen François Fillon und der Chefin der rechtsextremen Front National, Marine Le Pen, erwartet. Selbst der Linkspartei-Mitbegründer Jean-Luc Mélenchon und der sozialliberale Ex-Wirtschaftsminister Emmanuel Macron können mit mehr Stimmen rechnen als der Kandidat der Sozialisten - wer immer es auch sein sollte. AFP/nd

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