Kiezbewohner haben genug - wo bleibt Rot-Rot-Grün?

Höchste Zeit, dass der Berliner Senat seine Versprechen umsetzt - und den Verdrängungsprozessen ein Ende setzt

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.

In Kreuzberg formiert sich erneut Widerstand gegen die Verdrängung alteingesessener Bewohner und Strukturen. Und das gleich an zwei Punkten, die durchaus symbolisch für den bislang linken, bunten Kiez stehen: Zum einen soll jetzt das beliebte französische Bistro »Filou« in der Reichenberger Straße weichen, zum anderen ist derzeit der gesamte Komplex in der nahe gelegenen Lausitzer Straße 10 und 11 bedroht, wo zahlreiche Initiativen, Gewerbetreibende und Mieter Räume angemietet haben. Darunter befindet sich auch der Verein »antifaschistisches pressearchiv und bildungszentrum« (apabiz). Der bisherige Eigentümer will die Gebäude lieber verkaufen, statt sie weiterhin zu vermieten.

Nach der zumeist schleichenden Verdrängung von einzelnen Mietern, die sich die neuen, hohen Mieten nicht mehr leisten können, trifft es jetzt also immer stärker Kleingewerbetreibende, Vereine und Initiativen. Eben jene Strukturen, die das Soziale in den Kiezen ausmachen.

Dass die Kiezbewohner die Verdrängung nicht einfach so hinnehmen wollen, ist ein gutes Zeichen. Gut möglich, dass sich aus den Aktivitäten wie beim Gemüseladen »Bizzim Bakkal« in der Wrangelstraße auch im Reichekiez eine kleine Protestbewegung bildet. Angesichts der Verdrängungsprozesse wäre das bitter nötig. Mit Rot-Rot-Grün gibt es einen Senat, der versprochen hat, die berühmte Berliner Mischung zu erhalten. Es ist höchste Zeit, das unter Beweis zu stellen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -