Codename M.N.U.C.H.I.N.

Steven Mnuchin: designierter US-Finanzminister und Filmproduzent

  • Tobias Riegel
  • Lesedauer: 2 Min.

Ganz Hollywood ist Anti-Trump-Land. Ganz Hollywood? Nein! Aus den »Hills« schallen aktuell zwar fast ausschließlich die engagierten Stimmen der Clooneys und der Streeps herüber. Doch eine aus eher leisen, dafür aber umso unbeugsameren Neocons und Propagandisten bestehende Gruppe hört nicht auf, den kalifornischen Gutmenschen auf eigenem Boden Widerstand zu leisten. Einer wird jenes hinterwäldlerische Streben gegen die angeblich arrogante »Lifestyle-Toleranz« der Filmstars nun auf die höchste Ebene heben dürfen: Der Ex-Banker, Hedgefonds-Manager und Erstliga-Hollywoodproduzent Steven Mnuchin wird der neue US-Finanzminister, nachdem der Widerstand der Demokratischen Partei in den vergangenen Tagen ausgehebelt wurde. Die noch ausstehende Zustimmung des Senats gilt als sicher.

Zu »seinen« Filmen zählt einerseits üble Propaganda wie »American Sniper« und Superhelden-Trash wie »Batman v Superman« oder »Suicide Squad«. Andererseits zeichnet der 54-Jährige verantwortlich für den absoluten Meilenstein der Anarcho-Action »Mad Max: Fury Road« oder die unterhaltsame Agenten-Klamotte »Codename U.N.C.L.E.«. Ob die leicht despektierliche CIA-Komödie »Central Intelligence« wohl die Eintrittskarte ins Kabinett des CIA-Gegners Trump war?

Als Investmentbanker bei Goldman Sachs war Mnuchin für die Geschäfte mit Hypothekenpapieren und Kreditversicherungen zuständig - also genau jene Bereiche, die 2007 die Weltwirtschaft und Millionen von Bürgern ins Unglück gestürzt haben. Wie alle seine finanzkriminellen Kollegen musste auch Mnuchin dafür keine Konsequenzen tragen - im Gegenteil, wie man nun sieht: Seine Berufung zum dritten Goldman-Sachs-Finanzminister der USA seit 1993 beleidigt nicht nur die Opfer der Finanzkrise. Sondern sie spricht - wie die anderen Goldman-Sachs-Sprösslinge in Trumps Kabinett - dessen angeblichem Anspruch erneut Hohn, mit »dem Establishment« aufräumen zu wollen.

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