Brandattacke: Anklage gegen Jugendliche
Die Staatsanwaltschaft Berlin hat am Donnerstag vor einer Jugendkammer des Landgerichtes gegen sechs Jugendliche und junge Männer im Alter von 16 bis 21 Jahren Anklage wegen versuchten Mordes erhoben. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, am 25. Dezember vergangenen Jahres im U-Bahnhof Schönleinstraße einen schlafenden obdachlosen Mann angezündet zu haben. Die Attacke hatte seinerzeit bundesweit für großes Entsetzen gesorgt. Einem weiteren 17-jährigen Begleiter der Beschuldigten, der sich nicht an der Tat beteiligt haben soll, wird zudem von den Ermittlungsbehörden unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen, weil er sich vom Tatort entfernt haben soll, ohne etwas gegen die Ausbreitung des Feuers zu unternehmen.
»Die Angeschuldigten«, erklärte der Pressesprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, »sollen dabei erkannt und billigend in Kauf genommen haben, dass der schlafende Geschädigte durch ungehindertes Ausbreiten des Feuers qualvoll hätte verbrennen können.« Nur durch die Hilfe von Fahrgästen eines unmittelbar nach der Tat einfahrenden U-Bahn-Zuges konnte ein Ausbreiten der Flammen verhindert werden, erklärte Steltner in einer Mitteilung.
Die Beschuldigten syrischer beziehungsweise ungeklärter Staatsangehörigkeit hatten sich wenige Tage nach der Brandattacke nach der Einleitung einer Öffentlichkeitsfahndung durch die Polizei mit Videobildern gestellt. Sie befinden sich seit dem 27. Dezember vergangenen Jahres in Untersuchungshaft. mkr
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.