Deppenfilter

Markus Drescher über Lügen und die, die sie glauben

Fake-News - neue Lügen unter hippem Namen - sind eine wunderbare Sache! Nicht für die Betroffenen natürlich, die sich der Verbreitung erwehren und mit Anfeindungen bis hin zu physischen Angriffen leben müssen. Gut, ein halbwegs friedliches Miteinander wird durch sie auch nicht unbedingt gefördert. Ohnehin schon schwierige internationale Beziehungen weiter verkomplizieren? Ja, auch das können Fake-News. Für all das und noch viel mehr sind sie da. Nicht erst seit kurzem und mit Sicherheit noch länger. Klingt alles nicht wunderbar. Aber.

Mindestens so nervig wie die hauptsächlich digital gestreuten Lügen sind die, die sie glauben, weiterverbreiten, mit dem Mumpitz (auch bekannt als alternative Fakten oder schlicht DIE WAHRHEIT!!1!11!) »argumentieren«. Damit Fake-News funktionieren, braucht es immer genügend Freiwillige, die bereit sind, sich zum Werkzeug machen zu lassen. Richtig unangenehm würde es aber erst, wenn derartige Belästigungen unwidersprochen blieben. Den Lügnern nicht die Ächtung widerführe, die Leute verdient haben, denen offenkundig niemand ein wenig Anstand beigebracht hat. Und nun das Gute: Fake-News sind der zuverlässigste Deppenfilter, der derzeit erhältlich ist. Selten zuvor haben es einem Leute so einfach gemacht - aus freien Stücken und öffentlich - sie zu erkennen. Danke, Merkel!

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.