Über 100 Tote bei Razzien in Pakistan
Vergeltungsschlag nach Selbstmordattacke
Islamabad. Nach einem der blutigsten Selbstmordanschläge in der Geschichte Pakistans hat die Armee mit einem harten Vergeltungsschlag reagiert. Bei landesweiten Aktionen der Sicherheitskräfte gegen militante Gruppen wurden mehr als 100 Verdächtige getötet und Dutzende weitere festgenommen, wie Militärsprecher am frühen Samstag sagten. Sie verwiesen auf »Fortschritte beim Aufdecken von Netzwerken«, die hinter den jüngsten Anschlägen im Land steckten. Zugleich wurde die Grenze zu Afghanistan geschlossen - aus Angst, dass Extremisten ins Land kommen. Der Beschluss, die beiden Grenzposten Torkham und Chaman abzuriegeln, gilt auf unbestimmte Zeit. Außerdem verlangte die Führung in Islamabad von Kabul die Auslieferung von 76 Terroristen.
Pakistan behauptet, alle Anschläge der vergangenen Tage seien von afghanischem Boden ausgegangen. Seine Militäroffensiven hatten viele pakistanische Islamisten in das Nachbarland getrieben, wo Hunderte sich auch der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen haben sollen. Die Zahl der Opfer bei dem Anschlag auf einen Schrein liberaler Sufi-Muslime am Donnerstag stieg auf mindestens 88 und könnte sich weiter erhöhen. dpa/nd
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