Auch der Chefarzt in Spanien wird bezahlt

Krankenhaus-Zusatzpolice

  • Uwe Strachovsky
  • Lesedauer: 2 Min.

Das geht aus den Vertragsbedingungen dieser Policen hervor. Für den Fall, dass man im Auslandsurlaub in die Klinik muss, hat man damit auch Anspruch auf Chefarztbehandlung und auf Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer.

Urlauber sollten das Versicherungskärtchen vor der Abreise einstecken. Wenn man im Fall der Fälle die Karte bei der Einweisung in die Klink vorlegt, werden die Kosten in der Regel direkt zwischen ausländischem Krankenhaus und deutschem Versicherer abgerechnet.

Wer ohne Police gereist ist, hat trotzdem die gleichen Rechte. Nur muss man dann die Rechnung über die Zusatzleistungen zunächst selbst bezahlen. Zu Hause bekommt man das Geld gegen Vorlage der Originalrechnung erstattet.

Die allgemeinen Klinikkosten - also ohne Chefarzt und Extrazimmer - begleicht nicht die Krankenhaus-Zusatzpolice, sondern die private Auslandsreise-Krankenversicherung. Sie überweist den Rechnungsbetrag in der Regel direkt an die Einrichtung. Wenn das nicht möglich ist, gilt das eingangs Beschriebene: Der Patient zahlt aus eigener Tasche und bekommt nach seiner Rückkehr das Geld zurück.

Wer als Kassenpatient zwar die Krankenhaus-Zusatzpolice besitzt, es jedoch versäumt hat, eine Auslandsreise-Krankenversicherung abzuschließen, muss zuzahlen. Er bekommt zwar die Extraleistungen von der Privatversicherung komplett finanziert, die allgemeinen Krankenhauskosten aber nur teilweise.

Denn die gesetzlichen Kassen dürfen nur so viel zahlen, wie die Behandlung in Deutschland gekostet hätte. Zuschläge für sogenannte Auslandsbehandlungen, wie sie etwa in der Schweiz üblich sind, hat man aus der eigenen Tasche zu berappen.

Außerhalb der EU und jenen Ländern, mit denen Deutschland keine Sozialversicherungsabkommen hat, zahlt man ohne Auslandsreise-Police in der Regel alles selbst.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.