Münchner Panzerschmiere

René Heilig zu kommenden Ermittlungen gegen Krauss-Maffei Wegmann

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

Aus Sicht der Rüstungsindustrie war Griechenland stets ein Vorbild. Noch immer liegt das zutiefst marode Land über der NATO-Forderung von zwei Prozent Bruttoinlandsprodukt fürs Militär. Athen nahm einfach alles, was schießen kann. Doch nicht von allen. Selbst Krauss-Maffei Wegmann (KMW) aus München, ein Unternehmen, das - weltweit anerkannt - mörderisch-gute Panzer baut, musste bisweilen diskrete Anschubfinanzierungen leisten. Vermutlich schmierte man nicht nur bei der Lieferung der alten Haubitzen, für die jetzt die Münchner Staatsanwaltschaft eine juristische Quittung ausstellen will. 2003 verkaufte man Leopard-Panzer im Wert von 1,7 Milliarden Euro. Legal. Vom Rest redet man derzeit noch nicht. Man sollte Staatsanwälte auch nicht überfordern.

Dennoch ein kleiner Tipp: Wer sich schon jetzt in das Fusionsgeschehen von Krauss-Maffei Wegmann mit dem französischen Panzer-Konzern Nexter einarbeitet, könnte in ein paar Jahren abermals ganz tolle Nebengeschäfte zur Anklage bringen. Dann, wenn die letzten deutschen Nicht-Export-Grundsätze Dank französischer Verkaufsfreiheiten überwunden sind, kommt auch wieder mehr Schwung ins Schmiergeldgeschehen. Perfekt wird die Sache, wenn KMW-Nexter beim kreativen Steuervermeiden dann gleich zwei EU-Staaten auf einmal übers Ohr hauen kann.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.