Münchner Panzerschmiere
René Heilig zu kommenden Ermittlungen gegen Krauss-Maffei Wegmann
Aus Sicht der Rüstungsindustrie war Griechenland stets ein Vorbild. Noch immer liegt das zutiefst marode Land über der NATO-Forderung von zwei Prozent Bruttoinlandsprodukt fürs Militär. Athen nahm einfach alles, was schießen kann. Doch nicht von allen. Selbst Krauss-Maffei Wegmann (KMW) aus München, ein Unternehmen, das - weltweit anerkannt - mörderisch-gute Panzer baut, musste bisweilen diskrete Anschubfinanzierungen leisten. Vermutlich schmierte man nicht nur bei der Lieferung der alten Haubitzen, für die jetzt die Münchner Staatsanwaltschaft eine juristische Quittung ausstellen will. 2003 verkaufte man Leopard-Panzer im Wert von 1,7 Milliarden Euro. Legal. Vom Rest redet man derzeit noch nicht. Man sollte Staatsanwälte auch nicht überfordern.
Dennoch ein kleiner Tipp: Wer sich schon jetzt in das Fusionsgeschehen von Krauss-Maffei Wegmann mit dem französischen Panzer-Konzern Nexter einarbeitet, könnte in ein paar Jahren abermals ganz tolle Nebengeschäfte zur Anklage bringen. Dann, wenn die letzten deutschen Nicht-Export-Grundsätze Dank französischer Verkaufsfreiheiten überwunden sind, kommt auch wieder mehr Schwung ins Schmiergeldgeschehen. Perfekt wird die Sache, wenn KMW-Nexter beim kreativen Steuervermeiden dann gleich zwei EU-Staaten auf einmal übers Ohr hauen kann.
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