Anklage gegen Manager
Samsung-Erbe wird bald der Prozess gemacht
Seoul. Der Erbe und inoffizielle Chef des Samsung-Konzerns, Lee Jae Yong, ist zusammen mit vier Managern der Korruption angeklagt worden. Die Ermittler werfen ihm zudem Veruntreuung, Verbergen von Vermögen im Ausland sowie Meineid vor, wie ein Justizsprecher sagte. Lee ist seit Anfang März in Haft. Ein Prozess dürfte nun unausweichlich sein.
Samsung ist in die Korruptionsaffäre verwickelt, wegen der Staatschefin Park Geun Hye im Dezember die Amtsvollmachten entzogen wurden. Der Elektronikriese ist der größte Geldgeber der Stiftungen von Parks langjähriger Vertrauter Choi Soon Sil. Choi soll ihre Beziehungen genutzt haben, um Millionenspenden für Stiftungen einzutreiben und sich dabei persönlich zu bereichern. Mit Genehmigung von Lee soll Samsung rund 34,5 Millionen Euro an Chois Stiftungen gezahlt haben.
Die Ermittler vermuten den Konzern auch hinter Millionengeldern, mit denen Choi die Reitausbildung ihrer Tochter finanziert haben soll. Lee dementiert die Zahlungen nicht. Seine Anwälte argumentieren jedoch, der Konzern habe keine Gegenleistungen erwartet oder erhalten. Deshalb sei es keine Bestechung gewesen.
Nach der Korruptionsanklage reichten drei der vier Manager ihren Rücktritt ein. Das teilte Samsung mit. Zudem werde die Abteilung für Zukunftsstrategien aufgelöst - dort waren alle wichtigen Entscheidungen für die Samsung-Gruppe getroffen worden. AFP/nd
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