Putin stellt Militärbasis Kant in Kirgisistan zur Disposition

Russlands Präsident würdigt auf seiner Reise nach Zentralasien 25 Jahre diplomatische Beziehungen und sorgt sich um Stabilität

  • Klaus Joachim Herrmann
  • Lesedauer: 2 Min.

»Auch für uns sind das zusätzliche Ausgaben«, stellte Russlands Präsident am Mittwoch die russische Militärbasis Kant in der zentralasiatischen Republik Kirgisistan zur Disposition. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Präsidenten Almasbek Atambajew in der Hauptstadt Bischkek erklärte er, wenn Kirgisistan sage, die Basis sei nicht mehr nötig, »gehen wir noch an diesem Tag«. Dieser Stützpunkt diene allein der Sicherheit Kirgisistans. Das klang leicht verstimmt, wenn auch trocken sachlich.

Zuvor allerdings waren Putin die Beziehungen ein Zahlengewitter zur Illustration florierender bilateraler Beziehungen wert - bis hin zu 200 Schulen, die Russisch unterrichten. Die offizielle Agentur TASS hatte direkt zur Pressekonferenz geschaltet. Hier beteuerte der Kremlchef, Moskau mische sich in innere Angelegenheiten nicht ein und jeder Machtwechsel solle im Rahmen der Verfassung und der Gesetze erfolgen. Sein Gegenüber beeilte sich mit dem Hinweis, Russland helfe nur, die kirgisischen bewaffneten Kräfte zu stärken. Unter Revolutionen sei ein Schlusspunkt gesetzt, es gelte zu arbeiten.

Auch dieser Hinweis gehörte zum Kernthema Stabilität während der russischen Visite bei früheren Partnern der Sowjetzeit. Dem Kreml dürfte derzeit kaum etwas ungelegener kommen als ein Unruheherd in diesem Raum. Offiziell galten die Besuche des russischen Präsidenten von Montag bis Mittwoch dem 25. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen Russlands mit Kasachstan, Kirgisistan und Tadschikistan.

Dabei sieht Präsident Putin »Tadschikistan als Schlüsselland für die Sicherheit und Stabilität in der Region«, wie er zu Wochenbeginn bei einem Treffen mit dem Präsidenten Emomali Rachmon in der Hauptstadt Duschanbe erklärte. Tadschikistan hat eine gemeinsame Grenze mit Afghanistan und fürchtet vielleicht noch mehr als Moskau das Eindringen des islamistischen Fundamentalismus.

Mit dem kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew war Putin bei seiner Visite in der früheren Hauptstadt Almaty kurz zuvor noch einträchtig Ski gelaufen. Der geschrumpfte Warenaustausch Kasachstans mit den Ländern der Eurasischen Union war hier das größte Problem. Doch für alle Fragen gebe es einen Schlüssel, meinte Nasarbajew: »Probleme sehe ich nicht. Wir bewegen uns voran.«

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