Auf Kosten der Mitarbeiter

Simon Poelchau über den Verbleib der Postbank bei der Deutschen Bank

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Jetzt strebt die Deutsche Bank also tatsächlich eine Kapitalerhöhung an. Und zwar um acht Milliarden Euro - das entspricht ungefähr den Verlusten, die die Bank in den letzten zwei Jahren wegen all der Skandale gemacht hat. Vor allem aber will sie die Postbank behalten.

Bei so manch einem einfachen Bankangestellten wird diese Nachricht vermutlich sorgenvolles Stirnrunzeln verursacht haben. Nicht nur, weil der Verbleib ein weiteres Kapitel im teuren Hin und Her um die Postbank darstellt. Denn nachdem die der Branchenprimus die Postbank 2012 übernommen hatte, kam man April 2015 zu dem Schluss, dass die Eingliederung in den Konzern doch nicht lohne. Vor allem aber passt die nochmalige Kehrtwende von Konzernchef John Cryan nicht in sein Konzept. Denn dieser dünnt das Filialnetz des Kreditinstitutes massiv aus und setzt auf Stellenabbau. Und die Postbank ist gerade in diesem eher konservativen Filialkundengeschäft stark, ihre Integration ist also eigentlich nur sinnvoll, insofern man ihre Filialen und Mitarbeiter übernimmt.

Cryans Entscheidung wird also wahrscheinlich vielfach die Frage aufwerfen, ob eine Postbank- oder eine Deutsche-Bank-Filiale geschlossen wird, ob ein Postbank- oder ein Deutsche-Bank-Angestellter gehen muss. Entscheidungen, die auf jeden Fall zu Lasten der Mitarbeiter gehen.

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