Neue schwarze Kennzeichen und große Beitragsunterschiede
Mofa- und Moped-Versicherungen
Die Versicherer unterscheiden nicht nur nach Art des Fahrzeugs sondern auch nach Fahreralter. Daraus ergeben sich Preisunterschiede von bis zu 250 Prozent. Fahrer über 23 Jahre zahlen im Durchschnitt 30 Euro weniger als jüngere.
Welche zwei-, drei- und vierrädrigen Fahrzeuge mit Versicherungskennzeichen fahren dürfen, hängt von der Leistung und Motorisierung ab. Sie werden in Wagniskennziffern (WKZ) wie folgt klassifiziert:
WKZ 001: Aus dieser Gruppe nur Mofas und Mopeds, die aus der ehemaligen DDR stammen, vor dem 1. März 1992 erstmals zugelassen wurden und maximal 60 km/h fahren.
WKZ 004: Elektrische Mobilitätshilfen, Segways
WKZ 005: Kleinkrafträder mit Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h und einem Hubraum von max. 50 Kubikzentimetern (ccm)
WKZ 006: Motorisierte Krankenfahrstühle, für die eine Fahrerlaubnis benötigt wird.
WKZ 007: Leichtmofas mit Maximalgeschwindigkeit von 20 km/h (Fahrräder m. Hilfsmotor)
WKZ 008: Vierrädrige Leicht-Kfz, die höchstens 45 km/h fahren, Leergewicht bis 350 kg
WKZ 009: S-Pedelecs mit einer Tretunterstützung von mehr als 25 km/h, einer Anfahrhilfe von über 6 km/h oder mit einer höheren Leistung als 250 Watt (bis maximal 500 Watt)
WKZ 011: Trikes und leichte Quads mit Maximalgeschwindigkeit von 45 km/h und einem Hubraum von bis zu 50 ccm
36 Versicherer im Vergleich
Seit 2010 erkundigt sich die Redaktion des VersicherungsJournals jährlich nach den Beitragspreisen für Moped-Haftpflicht- und Teilkaskoversicherungen. Die Ergebnisse werden im aktuellen Dossier des VersicherungsJournals »Mopedversicherungen 2017: Marktübersicht für Fahrzeuge mit Versicherungskennzeichen« veröffentlicht.
In diesem Jahr wurden 57 Gesellschaften angefragt. 36 nahmen an der Umfrage teil, elf wollten nicht teilnehmen und neun meldeten sich gar nicht zurück. Der Tarif der WWK Allgemeinen Versicherung AG konnte nicht berücksichtigt werden. Erfragt wurden die Jahresbeiträge für die Haftpflichtversicherung (H) und Teilkasko-Prämien (TK) ohne, mit 50, 100 und 150 Euro Selbstbeteiligung (SB).
Die Versicherer unterscheiden auch nach dem Alter der Fahrer. Die Einteilung erfolgt meist nach Fahrer unter 23 Jahre (U23) und ab 23 Jahre (23+). Einzig die HDI Versicherung unterscheidet nach Fahrern unter und ab 29 Jahren.
Preisunterschiede von 250 Prozent
Im Vergleich zum vorherigen Jahr haben lediglich drei Versicherer veränderte Preise gemeldet - so senkte die Signal Iduna Allgemeine Versicherung AG ihre Prämien um 20 Euro auf 99,80 Euro (inkl. Versicherungsteuer).
Auch die Preisunterschiede zwischen den Versicherern erstrecken sich über eine Spanne von 59,50 bis 275,37 Euro (H+TK). Innerhalb der Altersstufen schwanken sie zwischen knapp 16 und 175 Euro.
Beiträge U23
Bei den jungen Fahrern ist wie 2016 der LVM mit 78 Euro H+TK der preisgünstigste Versicherer. Gefolgt von der Oldenburgischen Landesbrandkasse (Öffentliche Oldenburg) mit 86 Euro und der WGV Himmelblau, Provinzial Nord Brandkasse AG (Provinzial Nord) und der Westfälischen Provinzial Versicherung AG (WPV) mit 89 Euro.
Beiträge 23+
Fahrer ab 23 Jahre können bei der Hälfte der teilnehmenden Versicherer wieder aufgrund ihres Alters sparen. Kunden, die bei der HDI bereits einen Pkw versichert haben und über 29 Jahre alt sind, zahlen für ein Moped 59,50 Euro jährlich. Bei der WGV Himmelblau kostet der Versicherungsschutz Ü23 64 Euro.
Rabatte, Sonderkonditionen
Aufgrund ihrer Preis- und Rabattpolitik gehört HDI bei den Moped-Versicherungen sowohl zu den teuersten als auch zu den günstigsten Versicherern. Je nachdem, ob die Kunden die Rabattvoraussetzungen erfüllen. Auch die ADAC Autoversicherung macht einen preislichen Unterschied von 10 Euro zwischen ADAC-Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern.
Durchschnittlich muss man für H+TK U23 einen Jahresbeitrag von 130 Euro bezahlen, rund 81 Euro für die reine Haftpflicht. Ältere Fahrer kostet der volle Schutz im Durchschnitt 96 Euro, die Haftpflicht gibt es für durchschnittlich 55 Euro.
Lesetipp
Das Dossier »Mopedversicherungen 2017: Marktübersicht für Fahrzeuge mit Versicherungskennzeichen« ist im VersicherungsJournal-Verlag erschienen.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.