Kommunal ist besser!
Fabian Lambeck freut sich über Unternehmen in öffentlicher Hand
Wie die Zeiten sich ändern: Noch zur Jahrtausendwende galten Unternehmen in öffentlicher Hand als Auslaufmodell. Der Bund trennte sich von der Post und sogar der Bundesdruckerei. Auch auf kommunaler Ebene waren viele Stadtkämmerer versucht, ihr Tafelsilber zu Geld zu machen. Im ganzen Land wurden Wasserwerke und Energienetze an private Firmen, oft Konzerne, verhökert. Spätestens seit der Finanzkrise ist dieser Trend gestoppt. In den vergangenen Jahren versuchten Städte und Gemeinden zurückzuholen, was sie einst leichtfertig aus der Hand gaben.
Das ist auch gut so. Schließlich kann eine Stadt mit Hilfe ihrer profitablen Stadtwerke den defizitären Nahverkehr subventionieren. Viele städtische Unternehmen erwirtschaften mittlerweile Gewinne, die dem Stadtsäckel zu Gute kommen. Das Modell funktioniert sogar so gut, dass einige Kommunen mit ihren hohen Renditeerwartungen die städtischen Unternehmen so unter Druck setzen, dass sich deren Leistungen für die Bürger spürbar verteuern. Allerdings gilt: Lieber etwas zu viel für die Fernwärme oder den Strom an die lokalen Stadtwerke überweisen, die einen Teil ihrer Gewinne an die Kommune abgeben, als das Geld irgendwelchen Konzernen in den Rachen zu werfen, die nur ihren Aktionären verpflichtet sind.
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!