Nachrichten: Kurz und bündig
+++ 1,2 Millionen Asylanträge in der EU 2016 +++ Antifa protestiert gegen lettische Waffen-SS-Veteranen in Riga +++ Frankreich: Verletzte nach Schüssen in Gymnasium +++
1,2 Millionen Asylanträge in der EU 2016
Im vergangenen Jahr haben 1,2 Millionen Menschen in der EU einen Erstantrag auf Asyl gestellt. Dies seien etwas weniger als 2015, aber fast doppelt so viele wie 2014 gewesen, teilte das EU-Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mit. Syrer (334.800 erstmalige Bewerber), Afghanen (183.000) und Iraker (127.000) stellten weiterhin die größten Gruppen dar und machten mehr als die Hälfte aller erstmaligen Asylbewerber in Europa aus. 60 Prozent der Asylanträge (722.300) wurden dem Statistikamt zufolge 2016 in Deutschland gestellt. Mit weitem Abstand folgten Italien (zehn Prozent oder 121.200 Anträge), Frankreich (sechs Prozent, 76.000 Anträge), Griechenland (vier Prozent, 49.000 Anträge), Österreich (drei Prozent, 39.900 Anträge) und Großbritannien (drei Prozent, 38.000).
Antifa protestiert gegen lettische Waffen-SS-Veteranen in Riga
Mit einem umstrittenen Gedenkmarsch haben lettische Veteranen der Waffen-SS in Riga ihrer im Zweiten Weltkrieg gefallenen Kameraden gedacht. Unter massivem Polizeischutz zogen am Donnerstag rund 2000 Kriegsteilnehmer und Sympathisanten bei sonnig kühlem Wetter durch die Hauptstadt des baltischen EU-Landes zum Freiheitsdenkmal. Dort legten sie wie in jedem Jahr Blumen nieder. Anders als in den Vorjahren kam es nur vereinzelt zu Gegenprotesten gegen den international als Verherrlichung des Nationalsozialismus kritisierten »Tag der Legionäre«. Daran nahmen auch Vertreter der deutschen Antifa-Szene teil. Fünf Menschen wurden in Gewahrsam genommen. Etwa 140.000 Letten waren teils zwangsmobilisiert, teils freiwillig Mitglieder der »Lettischen SS-Freiwilligen-Legion«. Etwa 50.000 von ihnen wurden im Zweiten Weltkrieg getötet.
Frankreich: Verletzte nach Schüssen in Gymnasium
Bei Schüssen in einem Gymnasium im südostfranzösischen Grasse sind laut einem Bericht mehrere Menschen verletzt worden. Im Lycée Alexis de Tocqueville seien am Donnerstag zwei Menschen verletzt worden, berichtete der französische Sender BFMTV unter Berufung auf Polizeikreise. Eine Person sei festgenommen worden. Auch die Zeitung »Le Monde« sprach unter Berufung auf das Innenministerium von zwei Verletzten. Die zuständige Präfektur bestätigte der Deutschen Presse-Agentur die Schüsse, konnte aber zunächst keine näheren Angaben machen.
nd/Agenturen
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