Endlich die Regeln anwenden!
Fabian Lambeck über rechtliche Möglichkeiten, Waffenexporte zu verbieten
Immer wieder hatte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel in den letzten Jahren erklärt, die deutschen Waffenexporte zurückfahren zu wollen. Doch unter seiner Ägide verdoppelten sich die Ausfuhren. Die fragwürdigen Exporte gingen dabei auch an fragwürdige Geschäftspartner wie Saudi-Arabien oder Algerien. Darauf angesprochen, verwies Gabriel stets auf bestehende Verträge, die er von seinen Vorgängern übernommen habe und erfüllen müsse. Auch deutete er an, es fehle an rechtlichen Instrumenten, diese blutigen Deals zu stoppen. Aber offenbar fehlte hier vor allem der Wille des Ministers. Denn die elf Anträge für Waffenexporte in die Türkei, die die Bundesregierung seit Anfang 2016 abschlägig beschieden hat, sind doch Beweis genug, dass man solche Geschäfte durchaus unterbinden kann, wenn es der Regierung opportun erscheint.
Anders als Gabriel suggeriert, gibt es die Instrumente zur Beschränkung von Waffenausfuhren bereits - man muss sie nur konsequenter anwenden. Etwa die politischen Grundsätze der Bundesregierung für den Export von Kriegswaffen und sonstigen Rüstungsgütern. Auch der »Gemeinsame Standpunkt« des EU-Rates, der strenge Regeln für die Kontrolle der Ausfuhr von Militärtechnologie festlegt, bietet genug Handhabe, um Ausfuhren zu untersagen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.