Der Cybermann
Personalie
Drei Sterne, ein dunkelblaues Barett mit Weltkugel darauf und die Besoldungsstufe B 9 - mehr kommt nicht mehr. Rüdiger Leinhos ist bereits über die 60 hinaus. Am 1. April hatte er als Generalleutnant den neuen Posten eines Inspekteurs des Cyber- und Informationsraums übernommen, am Mittwoch wurde seine Teilstreitkraft, die dem Heer, der Luftwaffe, der Marine, der Streitkräftebasis und der »Sanität« gleichgestellt ist, von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) offiziell in Dienst gestellt.
Die 13 500 Angehörigen von Leinhos' Cybertruppe kommen aus verschiedenen Bereichen der Bundeswehr und sollen die digitale Sicherheit der Streitkräfte auch »offensiv verteidigen«. Dazu hat man Leinhos, der um die völkerrechtlichen Fallstricke seines Tuns weiß, alle geheimdienstähnlichen Kräfte der Bundeswehr - das militärische Nachrichtenwesen, die GeoInformation, die Operative Kommunikation sowie die Elektronische Kampfführung (Eloka) - zugeordnet.
Gerade im letzten Bereich kennt sich der neue Chef aus. Nachdem er die Offiziersschule der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck absolviert hatte, studierte er von 1976 bis 1979 Elektrotechnik an der Hochschule der Bundeswehr in Neubiberg und stieg ein in den Bereich Bereich der Nachrichtengewinnung und Elektronischen Kampfführung. Was damals im Kalten Krieg gewiss extrem spannend war. Später absolvierte der bislang unauffällige Offizier den Generalstabslehrgang an der Hamburger Führungsakademie. Das Karrieresprungbrett schleuderte ihn in verschiedene verantwortliche Stellungen bei der NATO im belgische Brunssum.
Bevor er am 1. Juli 2016 von der Ministerin zum Chef des Aufbaustabes Cyber- und Informationsraum der Bundeswehr ernannt wurde, sammelte Leinhos Erfahrungen als Verantwortlicher für Cyber-Verteidigung im NATO- Hauptquartier. Nun soll er für Deutschland Spitzenpositionen im Cyberraum besetzen. Von der Leyen legte die Messlatte hoch als sie am Mittwoch auf »renommierte« Militärs in den USA und Israel verwies.
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