Aus für Rückkauf der Ex-GSW
MEINE SICHT
Der Traum vom Rückkauf der einst verscherbelten kommunalen Wohnungen der GSW, die inzwischen größtenteils im Besitz der Deutsche Wohnen sind, ist so gut wie ausgeträumt. Dabei hatten stadtpolitische Initiativen wie »Kotti & Co« bereits ein Modell entwickelt, wie es möglich wäre, beispielsweise 1500 Wohnungen in Kreuzberg zurück in öffentliches Eigentum zu bringen. Und die Linkspartei hatte im vergangenen Wahlkampf erklärt, sie prüfe, welche Instrumente für eine Rekommunalisierung der 2004 verkauften Wohnungen zur Verfügung stehen.
Dass ein solcher Rückkauf nicht mehr bezahlbar wäre, hat selbstverständlich zuallererst mit der Deutsche Wohnen zu tun. Der Konzern hat bislang keinerlei Verkaufsabsicht geäußert. Und wie das am Montag vorgelegte Gutachten der Linksfraktionen im Bundestag und Abgeordnetenhaus zeigt, wäre ein Rückkauf auch überhaupt nicht zu bezahlen, weil das Unternehmen inzwischen durch Buchungsumstellungen seine stillen Reserven aufgewertet hat.
Das Vorgehen des Konzerns zeigt, wie schwer es angesichts des überhitzten Immobilienmarktes für die öffentliche Hand werden dürfte, auch von anderen Eigentümern Wohnungen zu kaufen. Beton ist in der Niedrigzinsphase begehrtes Anlageobjekt. Gerade in Berlin wollen Investoren ihre überzogenen Renditeerwartungen stillen. Es bedarf also neuer Strategien, diesen Prozessen etwas entgegenzusetzen. Ein überteuerter Rückkauf zählt nicht dazu.
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