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Im Schnitt gibt es mehr

Rentenversicherung verbreitet Optimismus, doch der kommt nicht so richtig an

  • Lesedauer: 3 Min.

Berlin. Die Deutsche Rentenversicherung Bund geht davon aus, dass die Renten bis 2030 im Schnitt um jährlich zwei Prozent zulegen. Wie die Präsidentin der DRV-Bund, Gundula Roßbach, der dpa sagte, profitierten die Rentner »von einem derzeit starken Arbeitsmarkt und von einer guten wirtschaftlichen Entwicklung«. Sie fügte hinzu: »Seit 2012 haben wir im Westen eine Steigerung um über 10 Prozent und im Osten um rund 19 Prozent. Das liegt deutlich über der Inflationsrate«

Allerdings würden die Rentenanpassungen auf längere Sicht geringer ausfallen als die Entwicklung der Löhne. »Das führt dazu, dass viele überlegen, ob es für sie reicht«, sagte Roßbach. Klar sei: »Die erreichte Rente sinkt nicht. Das ist gesetzlich ausgeschlossen. Aber in der Zukunft gibt es einen geringeren Anstieg der Renten als der Löhne.« Trotzdem lägen die Renditen bei der gesetzlichen Rente immer noch bei zwei bis drei Prozent – auch bei der jungen Generation. Daneben gebe es die betriebliche Vorsorge und über 16 Millionen Riester-Verträge.

Die DRV-Chefin Roßbach hofft, dass es mit einer neuen Regierung nach der Bundestagswahl im Herbst weiterhin einen möglichst breiten parteiübergreifenden Konsens in der Rentenpolitik geben wird. »Die Kontinuität hat der Rente gut getan. Ich hoffe, dass es nach dem Wahlkampf Kompromisse geben wird, die langfristig tragen.« Einschränkend erklärte sie, man müsse prüfen, ob für bestimmte Gruppen mehr getan werden müsse. »Es gibt Bedarf an Schritten gegen Altersarmut. Hier sind die Parteien derzeit unterschiedlich aufgestellt.« Roßbach betonte: »Über den Minijob alleine kann man keine auskömmliche Rente erwirtschaften.«

Dagegen fürchtet die große Mehrheit der Bürger (85 Prozent), die Altersarmut in Deutschland könnte sich in den kommenden zehn Jahren ausweiten. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Forsa-Instituts in Berlin für den Lions-Club hervor. Die Hälfte der Befragten (50 Prozent) stimmte der Aussage, die Altersarmut in Deutschland werde weiter zunehmen, voll und ganz zu; weitere 35 Prozent stimmten eher zu.

Das Forsa-Institut hatte vom 28. März bis zum 4. April 1001 Bürger ab 18 Jahren befragt. Vier von fünf Deutschen (81 Prozent) teilen außerdem die Sorge, Kinder aus sozial schwachen Familien könnten im Bildungssystem durchrutschen. Fast die Hälfte (46 Prozent) glaubt, diese würden in zehn Jahren schlechtere Bildungschancen haben als Kinder aus besser gestellten Familien.

Der jüngst veröffentlichte Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung hatte auf die prekäre Situation vieler Kinder hingewiesen. Fast zwei Millionen Kinder hierzulande seien armutsgefährdet, sagte Sozialministerin Andrea Nahles (SPD). Sie verwies auf eine verfestigte Ungleichheit bei den Vermögen. Während die reichsten zehn Prozent der Haushalte mehr als die Hälfte des gesamten Nettovermögens besäßen, verfüge die untere Hälfte nur über rund ein Prozent. Agenturen/nd

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