Gipfel der Perversion

Olaf Standke über die umstrittene Hinrichtungsserie in Arkansas

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Man hatte Don Davis am Montagabend bereits sein letztes Mahl serviert, dann kam der Entscheid des Supreme Courts: Die Obersten Richter der USA lehnten einen Antrag der Generalstaatsanwaltschaft von Arkansas ab, die Aussetzung seiner Hinrichtung wieder aufzuheben. Zuvor hatte schon das Oberste Gericht des Bundesstaates eine andere Exekution gestoppt.

Der Vorgang erregt zurecht im In- und Ausland große Aufmerksamkeit, geht es hier doch um eine der größten und absurdesten Hinrichtungsserien in der US-Geschichte. Am Donnerstag ist die nächste Vollstreckung von zwei Todesurteilen vorgesehen. Arkansas wollte ursprünglich bis Ende des Monats in nur zehn Tagen acht Häftlinge wie am Fließband exekutieren - weil die Haltbarkeit des dafür vorgehaltenen Medikaments Midazolam abläuft.

Kritiker wie das Death Penalty Center, das für die Abschaffung der Todesstrafe kämpft, sprechen von einem Gipfel der Perversion, wenn der Gouverneur von Arkansas eine staatlich sanktionierte Mordwelle mit dem Haltbarkeitsdatum auf einer Flasche rechtfertige. Die Pharmaindustrie weigert sich inzwischen, die notwendige Mischung aus Betäubungsmitteln und Gift nachzuliefern. Doch votiert noch immer fast jeder zweite US-Bürger für die Todesstrafe, selbst wenn die Zustimmung in den vergangenen Jahren stark geschrumpft ist.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.