Lichtgestalt der Liberalen
Personalie
Für die Liberalen ist er die Schlüsselfigur im Doppelwahlkampf für Land und Bund. Der FDP-Bundeschef und NRW-Landesvorsitzende Christian Lindner gilt als Retter und Reformator der FDP. Sein großes Ziel: der Wiedereinzug der Partei in den Bundestag. Dazu stellt sich Lindner beim Parteitag am Freitag der Wiederwahl zum Parteichef. Seine Chancen sind mehr als gut - er ist die unangefochtene Nummer eins der Liberalen.
Der 38-jährige Unternehmer trat schon mit 18 Jahren der FDP bei. Seinen Zivildienst leistete er als Hausmeister bei der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung ab, wo er seinen Vorgänger als Fraktionsvorsitzenden, Gerhard Papke, kennenlernte. Die Stimmung zwischen Einzelkämpfer Lindner und Papke ist dieser Tage allerdings frostig.
Trotz der Kriegsdienstverweigerung schlug Lindner während seines Politikstudiums in Bonn eine Reserveoffizierslaufbahn bei der Luftwaffe ein. Nach der Beförderung zum Oberleutnant bekleidet er seit 2011, dank Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière, den Rang eines Hauptmanns der Luftwaffenreserve. Zwei Jahre später wird der damals 34-jährige Lindner zum jüngsten Vorsitzenden in der Geschichte der Partei.
Sein heutiger Wahlslogan lautet »Es geht um unser Land«, sich selbst bezeichnet Lindner als »modernen Widerstandskämpfer«. Von anderen Politikern wird er bsiweilen mit dem rechtnationalen Parteivize der AfD, Alexander Gauland, verglichen. Gründe für den Vergleich, gezogen von Grünen-Politiker Jürgen Trittin und CDU-Generalsekretär Peter Tauber, sind Lindners zeitweise im AfD-Jargon formulierten Aussagen zu Themen wie doppelte Staatsbürgerschaft oder Zuwanderungspolitik. Für diese forderte er kürzlich im »Stern«-Interview eine »Generalinventur«. Auch fragte er: »Warum sind so viele Deutschtürken keine Verfassungspatrioten?« Zum Medien-Gau wurde Lindners Aussage, dass Fußballnationalspieler Mesut Özil vor Länderspielen die deutsche Hymne mitsingen solle.
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