Tipps für Arbeitgeberwechsel
Wie richtig kündigen?
Das Hamburger Vergleichsportal Gehalt.de gibt nachfolgend 10 Tipps..
1. Kündigungsfristen beachten
Wer seinen Arbeitgeber wechseln möchte, sollte sich rechtzeitig über seine Kündigungsfrist informieren. »Kündigungsfristen sind Vertragssache. Meistens betragen sie drei Monate, aber auch Betriebszugehörigkeit oder Karrierelevel können die Frist beeinflussen«, so Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de. In der Probezeit beläuft sich die Kündigungsfrist auf zwei Wochen.
2. Schriftliche Formulierung der Kündigung
Eine gültige Kündigung erfolgt immer auf schriftlichem Wege. Arbeitnehmer nennen in ihrem Schreiben ihre vollständige Anschrift sowie die des Unternehmens und ihren Austrittstermin. Nur eine persönlich unterschriebene Kündigung ist wirksam.
3. Prüfen eines möglichen Aufhebungsvertrages
Die Erstellung eines Aufhebungsvertrages ist ein Kompromiss für Arbeitgeber und Beschäftigte. Hiermit können Arbeitnehmer ihre Kündigungsfrist verkürzen und im Idealfall schon früher beim neuen Arbeitgeber beginnen. Für Beschäftigte ohne direkten Jobanschluss ist ein solcher Vertrag nur dann sinnvoll, wenn sie über finanzielle Rücklagen verfügen oder ihnen eine Abfindung zusteht.
4. Die Meldung bei der Agentur für Arbeit
Kündigen Arbeitnehmer ohne direkt in ein neues Arbeitsverhältnis einzusteigen, müssen sie sich bei der Agentur für Arbeit persönlich arbeitssuchend melden und Arbeitslosengeld beantragen. Eine Kündigung ohne einen neuen Arbeitsvertrag birgt ein Risiko. »Arbeitnehmer, die ohne neue Anstellung kündigen, nehmen eine dreimonatige Sperre des Arbeitslosengeldes in Kauf«, so Bierbach.
5. Bekanntmachung der Kündigung im Kollegium
Im Gespräch mit dem Vorgesetzten wird besprochen, wie die Bekanntmachung der Kündigung erfolgen soll. Im Team oder im gesamten Kollegium, persönlich oder in einer Rundmail - das ist jedem selbst überlassen und Abstimmungssache. Die Bekanntmachung betrifft darüber hinaus auch Kunden und externe Kontakte.
6. Bis zum letzten Tag
Obwohl die Tage beim alten Arbeitgeber gezählt sind, sollten Beschäftigte weiterhin gute Leistungen erbringen. Das gehört zum guten Ton und hilft dabei, das gemeinsame Arbeitsverhältnis positiv zu beenden. Man sieht sich bekanntermaßen immer zweimal im Leben.
7. Übergabe vorbereiten
Bereits einige Wochen vor dem letzten Arbeitstag müssen Beschäftigte ihre Übergabe vorbereiten, damit zum Austritt ein reibungsloser Übergang stattfinden kann. In einigen Fällen und bei komplizierten Stellen ist das schriftliche Protokollieren von Arbeitsprozessen empfehlenswert.
8. Arbeitszeugnis nicht vergessen
Der Arbeitnehmer hat immer einen Anspruch auf ein Arbeitszeugnis. Beschäftigte können dies bereits im Kündigungsgespräch oder Kündigungsschreiben erfragen, damit eine pünktliche Aushändigung zum letzten Arbeitstag stattfinden kann.
9. Der letzte Arbeitstag
Beschäftigte sollten ihrem letzten Arbeitstag einen würdigen Rahmen geben. Es ist üblich, eine Abschiedsrunde zu drehen oder eine Kleinigkeit zum Essen zu besorgen. Damit schaffen Arbeitnehmer einen wohlwollenden Unternehmensaustritt.
10. Ist die Kündigung die richtige Entscheidung?
Die Entscheidung den Arbeitgeber zu verlassen, sollten Arbeitnehmer wohlüberlegt treffen. »Eine Kündigung sollte sich nie mit Wut oder Frust begründen lassen. Es ist immer ratsam, die Gründe und Prioritäten rational abzuwägen«, rät Bierbach.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.