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Macron wirbt für Olympia 2024 in Paris

Der neue Staatspräsident empfing Besuch vom IOC

  • Dominik Kortus, Paris
  • Lesedauer: 3 Min.

Emmanuel Macron stand vor dem Elysée-Palast, lächelte in die Kameras und formte mit seinen Fingern das Zeichen der Pariser Olympiabewegung. Wenn es noch eine Geste der Unterstützung benötigt hätte - der Staatspräsident zeigte ganz deutlich, wie sehr er hinter der Kandidatur der Hauptstadt steht.

Nur zwei Tage nach seiner Vereidigung empfing der 39-Jährige die Evaluierungskommission des IOC in seinem Amtssitz. Und kündigte darüber hinaus an, auch bei der Wahl am 13. September in Lima höchstpersönlich vor Ort zu sein. »Es ist ein Beweis seiner Unterstützung. Es ist nicht nur eine Phrase, sondern es besteht Einigkeit bis in die höchste Ebene des Staates«, sagte Bernard Lapasset, Co-Vorsitzender des Bewerbungskomitees.

Der Rückenwind durch Emmanuel Macron könnte eine entscheidende Trumpfkarte sein. In der jüngeren Vergangenheit hatte das IOC aus Europa Absage um Absage bekommen - nun stellt sich das Oberhaupt des Staats, der als Wiege der neuen olympischen Bewegung gilt, voll hinter die Bewerbung - wie eigentlich das gesamte Land. Die Olympiaopposition hat es in Frankreich schwer.

Von den rein »technischen« Voraussetzungen überzeugten sowohl Paris als auch der einzige Mitbewerber Los Angeles, der in der vergangenen Woche geprüft wurde. Bisher kam die Evaluierungskommission jedenfalls bei beiden Kandidaten aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. »Um Fehler zu finden, müsste man sehr kleinlich sein«, sagte Patrick Baumann, Chef der IOC-Kommission, schon vor dem abschließenden Besichtigungstag über die Anstrengungen in Paris: »Das Marsfeld, das Grand Palais, Roland Garros - alles ist da.«

Und natürlich der Eiffelturm. In dessen unmittelbarer Nähe soll die Beachvolleyballarena entstehen, der olympische Triathlon nur wenige Meter neben dem ikonischen Bauwerk gestartet werden. Insgesamt sollen 22 Sportarten in einem Radius von 10 Kilometern stattfinden. Die Organisatoren schwärmen von »Paris als Olympiapark«. »Es ist klar, dass die Leidenschaft und die Begeisterung für diese Spiele groß und beeindruckend sind«, sagte Baumann.

Allerdings macht Paris, das als Favorit in die Abstimmung gehen wird, auch Druck. Die Pläne für das Olympische Dorf seien nur für 2024 gesichert. Ein klarer Fingerzeig, dass Paris bei einer möglichen Doppelvergabe für 2024 und 2028 nicht mit dem späteren Trostpreis zufrieden sein wird.

Dass der Besuch eines mächtigen Mannes bei der Olympiavergabe nicht immer den Sieg bringt, musste Chicago im Rennen um die Spiele 2016 schmerzlich miterleben. Barack Obama konnte 2009 das Aus in der ersten Runde nicht verhindern. Angeblich waren einige IOC-Mitglieder verärgert, weil sie vor dem Hotel auf den Sicherheitscheck des Secret Service warten mussten. Ob der jetzige US-Präsident Donald Trump nach Lima reisen will, ist noch nicht bekannt. SID/nd

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