BDI mit grünem Pinsel
Moritz Eltmann traut dem geläuterten Industrieverband nicht über den Weg
Die Zeiten, als Großkonzerne den Klimawandel leugneten und mit üblen Lobbymethoden agierten, sind vorbei. Längst versucht man, sich mit der Klimaschutzökonomie zu arrangieren. Die Staaten der Welt haben mit dem Vertrag von Paris Weichen gestellt, die selbst ein vorvorgestriger US-Präsident nicht mehr umstellen kann.
Wenn sich sogar der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) für eine rasche Umsetzung der Paris-Beschlüsse einsetzt, hat das gute Gründe. Zum ersten wird ein immer größerer Teil der industriellen Wertschöpfung deutscher Unternehmen mit Umweltschutztechnologien erwirtschaftet, und die Exportnation BRD freut sich hierbei natürlich auf einen globalen Auftragsschub. Zum zweiten brauchen Konzerne Planungssicherheit - ein langfristig geplanter Ausstieg ist ihnen lieber als einer gemäß dem chaotischen Börsen-Auf-und-Ab; große internationale Investoren haben bereits damit begonnen, ihre Gelder aus fossilen Technologien abzuziehen.
Zum dritten will der Lobbyverband BDI nach außen demonstrieren, dass man beim Klimaschutz konstruktiv mitarbeiten will. Nur dann kann man den Pinsel führen, wenn es um die Gesetzesumsetzung der vielen Klimaschutzdetails und die Frage des richtigen CO2-Preises geht. Spätestens dann wird sich die Industrie wieder als mächtiger Bremser zeigen.
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