Folgenloses Drängen
Simon Poelchau ist sich sicher, dass Griechenland trotz der Forderungen des IWF nicht vor September Schuldenerleichterungen bekommt
Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, stellt sich wieder einmal an die Seite Griechenlands. Die europäischen Gläubiger des Krisenlandes sollen möglichst schnell sagen, wie sie ihm bei seinen Schulden Erleichterungen verschaffen wollen, so Lagarde.
Mal abgesehen davon, dass der IWF es Athen mit seinem Zaudern, am derzeit laufenden dritten Kreditprogramm nun endlich teilzunehmen, bei den Verhandlungen nicht gerade leichter macht, und mal abgesehen davon, dass der IWF gerne ganz vorne mit dabei ist, wenn es darum geht, in Griechenland harte und unsoziale Sparmaßnahmen durchzusetzen, ist die Forderung nach einem Schuldenschnitt eine gute Sache. Doch leider wird es dazu nicht kommen. Zumindest nicht vor den Bundestagswahlen im September. Denn Bundeswirtschaftsminister Schäuble (CDU) wird von seiner harten Position gegenüber Griechenland nicht abweichen. Dies hat er in den vergangen Jahren nicht gemacht und dies wird er erst recht nicht im Wahlkampf machen.
Immerhin zog jüngst Außenminister Sigmar Gabriel Schuldenerleichterungen in Erwägung. Doch war dies erst mal nicht mehr als eine Wahlkampfaussage des SPD-Mannes. Und die Haltbarkeit solcher Aussagen ist leider arg begrenzt. Insofern ist Lagardes Drängen eben folgenlos. Mal wieder.
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