NSA-Dokument verweist auf Russen-Hacker

Angeblich Versuche der Einflussnahme auf US-Präsidentenwahl / Trump lässt Comey aussagen

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Washington. Die Veröffentlichung eines streng geheimen Dokuments des Geheimdienstes NSA über mutmaßliche russische Cyberangriffe hat in den USA hohe Wellen geschlagen. Kurz nachdem die Enthüllungsplattform »The Intercept« über das Dokument berichtete, wurde eine Frau wegen der Weitergabe vertraulicher Informationen festgenommen, wie das Justizministerium am Montag (Ortszeit) in Washington mitteilte. Das Dokument soll zeigen, dass Hacker mit Verbindungen zum russischen Militärgeheimdienst GRU über Monate hinweg versuchten, in US-Wahlsysteme einzudringen.

Bis kurz vor der Präsidentschaftswahl am 8. November habe es mittels Cyberspionage wiederholt Versuche gegeben, Informationen über die bei der Wahl eingesetzte Hard- und Software zu erlangen, heißt es in dem von der Enthüllungsplattform veröffentlichten NSA-Papier. Dazu seien unter anderem Phishing-E-Mails versendet worden, um Schadsoftware zu platzieren. Außerdem habe es Versuche gegeben, Login-Daten zu stehlen. Wie erfolgreich der Versuch gewesen sei und welche Daten möglicherweise gestohlen wurden, bleibe allerdings unklar, heißt es in dem Bericht.

Nach Veröffentlichung des »Intercept«-Berichts wurde im Bundesstaat Georgia eine 25-jährige Angestellte eines privaten Dienstleisters der US-Geheimdienste festgenommen. »Die Veröffentlichung von geheimem Material ohne Autorisierung gefährdet die Sicherheit unserer Nation und untergräbt das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Regierung«, teilte Vizejustizminister Rod Rosenstein mit. Geheimdienstvertreter bestätigten gegenüber US-Medien, dass die Festnahme im Zusammenhang mit dem Bericht der Enthüllungsplattform stehe. »Intercept«-Sprecherin Vivian Siu sagte, das NSA-Dokument sei ihnen anonym zugespielt worden. Das Medium habe »keine Kenntnis über die Identität der Quelle«.

Russland wies die neuen Vorwürfe entschieden zurück. »Diese Behauptungen entsprechen nicht der Wirklichkeit«, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag. Es gebe keinerlei Belege für die Anschuldigungen.

Derweil will Trump nicht versuchen, den von ihm entlassenen früheren FBI-Direktor James Comey an seiner Aussage im Kongress zur Russland-Affäre zu hindern. Das Weiße Haus erklärte am Montag, Trump werde nicht vom Recht als Präsident Gebrauch machen, die Aussage zu verbieten. Der Präsident wolle durch den Verzicht eine »zügige und gründliche Untersuchung der Fakten« ermöglichen.

Die für Donnerstag angesetzte Anhörung im Geheimdienstausschuss des Senats ist hochbrisant. Es wird erwartet, dass Comey über seine Gespräche mit dem Präsidenten berichten wird. Gegen Trump steht der Verdacht im Raum, er könnte Comey unter Druck gesetzt haben, einen Teil der Ermittlungen zu möglichen illegalen Kontakten des Trump-Wahlkampfteams nach Moskau einzustellen. Agenturen/nd

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