Abreißen statt sanieren?

Nicolas Šustr über eine Stadt ohne Autobahn

  • Nicolas Šustr
  • Lesedauer: 2 Min.

Warum reißt man nicht einfach die maroden Autobahnen ab? Jährlich werden zweistellige Millionenbeträge in die Sanierung des Autobahnnetzes der Hauptstadt investiert. Gar nicht zu denken an die Kosten für Beleuchtung, Unterhalt und so weiter. Und dann noch der Neubau. Kurzgefasst: Es kostet Unsummen.

Natürlich kostet auch vieles andere Unsummen, ist aber bei Weitem nicht so umweltschädlich und stadtzerstörend wie Autobahnen. Was schön könnte der Innsbrucker Platz ohne Stadtautobahn sein! Und wie wird dereinst die Gegend rund um den Treptower Park mit der Autobahn aussehen? Es wird sich auf jeden Fall eine Blechlawine ergießen - auf die Elsenbrücke oder auch hinein in die relativ schmalen und schon vollen Straßen Kreuzbergs. Dabei wird doch jedes Autobahnstück mit dem Versprechen gebaut, den Verkehr flüssiger zu machen, Anwohner zu entlasten. Mit dem gleichen Versprechen wird der Bund den Weiterbau von Treptow nach Friedrichshain forcieren. Weil - oh Wunder - abermals der Verkehr nicht flüssiger geworden sein wird.

Wenn also das alte Versprechen nachhaltig und erwiesenermaßen nicht funktioniert, dann sollte man doch mal etwas anderes probieren. Eben den Abriss sanierungsbedürftiger Strecken. Weniger Straßen müsste im Umkehrschluss zu den bisherigen Erfahrungen doch zu weniger Verkehr führen. Das wäre doch eine schöne Vision. Aber selbst ein rot-rot-grüner Senat will das wohl nicht durchsetzen.

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