Visa für Homosexuelle

Einreise für schwulen Tschetschenen ermöglicht

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Deutschland hat einem schwulen Tschetschenen ein humanitäres Visum ausgestellt, um ihm die Einreise zu ermöglichen. Der Mann halte sich seit diesem Dienstag in der Bundesrepublik auf, hieß es dazu am Donnerstag aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. Demnach könnten demnächst weitere Homosexuelle humanitäre Visa erhalten.

Hintergrund ist die Verfolgung von Homosexuellen in der Kaukasusrepublik. »Wir sind froh, dass wir in besonders schwierigen Fällen helfen können«, hieß es dazu weiter aus dem Auswärtigen Amt.

Insgesamt seien an die deutsche Botschaft in Moskau fünf Fälle von Betroffenen herangetragen worden. »Die Bundesregierung prüft in allen Fällen, welche Unterstützung im Sinne und Interesse der Betroffenen jeweils geleistet werden kann.« Neben dem bereits eingereisten Tschetschenen seien vier weitere bereits in der Botschaft angehört worden.

Die regierungskritische russische Zeitung »Nowaja Gaseta« hatte im März von einer gezielten Verfolgungskampagne gegen Schwule in der Kaukasusrepublik berichtet. Seit Februar wurden demnach mehr als hundert tatsächlich oder vermeintlich homosexuelle Männer von Milizen des tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow verschleppt und inhaftiert, mindestens zwei von ihnen sollen an Folgen von Misshandlungen gestorben sein. Die russische Regierung sagte auf Drängen des Europarats hin inzwischen zu, den Vorwürfen nachzugehen. Agenturen/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.