US-Bürger demonstrieren für Rechte von Homosexuellen
Proteste in mehreren amerikanischen Großstädten / LGBTQ-Community will Trump an seine Versprechen erinnern
Washington. In verschiedenen amerikanischen Städten haben am Sonntag mehrere tausend Menschen für die Rechte von Schwulen, Lesben und transgender demonstriert. Mittelpunkt der Proteste war der Equality March in Washington, D.C. Dieser führte auch am Weißen Haus vorbei. Neben Washington gab es auch in Boston, New york, Chicago und Los Angeles Protestzüge.
Vielerorts wurde an die Opfer des Attentats in einem Schwulenclub in Orlando erinnert, welcher sich am Montag jährt. In dem Club hatte ein Mann 49 Menschen erschossen. Die OrganisatorInnen der Protestzüge nahmen ihre Inspiration laut der Washington Blade von den weltweit stattfindenden Women’s Marches im Januar. Sie hofften, ein ähnliches Event für die LGBTQ-Community zu schaffen.
Als die DemonstrantInnen in Washington vor dem Weißen Haus angekommen waren, spielte eine Marschkapelle das Lied »Born this Way« von Lady Gaga - ein Song, der sich für die Gleichberechtigung von Homo- und Bisexuellen sowie Transgendern stark macht. Trump hatte im Wahlkampf versprochen, Schwule und Lesben schützen zu wollen. In sein Kabinett holte er aber mehrere Politiker, die in der Vergangenheit als Gegner von LGBT-Rechten auffielen. Sein Vize Mike Pence hatte als Gouverneur von Indiana beispielsweise ein Gesetz unterzeichnet, das es Geschäften unter anderem erlaubte, homosexuelle Klienten abzuweisen. Trump selber nahm in seinen ersten Amtswochen eine Regelung zurück, die es Transgendern freigestellt hatte, welche Toilette sie in Schulen oder Universitäten benutzen.
AktivistInnen des Kollektives No Justice, No Pride störten die Aktionen – sie bemängelten die fehlende Präsenz von People of Color und Transgendern und führten dies auf die Vermaktungslogiken des Events zurück. Die Demo war teilweise von Unternehmen und Banken mitfinanziert worden.
Präsident Donald Trump war übrigens nicht da. Er verbrachte das Wochenende in seinem Golf-Club in New Jersey. nd/dpa
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.