Keller fordert Ansiedlung von Flüchtlingsgruppen in Osteuropa

Europäische Grünen-Fraktionschefin: Notfalls müssen Staaten zur Aufnahme gezwungen werden

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Die Grünen-Fraktionschefin im Europaparlament, Ska Keller (Grüne), fordert die osteuropäischen Staaten zur Aufnahme größerer Flüchtlingsgruppen auf. In der »Neuen Osnabrücker Zeitung« schlug sie vor, die Bewohner eines syrischen Dorfes nach Lettland zu schicken. »Die Idee mit dem syrischen Dorf ist eine Möglichkeit, die man nutzen könnte«, erklärte Keller. »Zum Beispiel, wenn Flüchtlinge nicht alleine in ein Land gehen wollen, wo es sonst keine Flüchtlinge gibt.« Menschen siedeln sich vor allem dort an, wo bereits Landsleute von ihnen lebten. »Das macht die Integration und die Aufnahme einfacher«, so die Grüne. Trotz des Widerstands osteuropäischer Staaten müsse diese Option besprochen werden. Notfalls müsse man Staaten zur Aufnahme zwingen. »Die Weigerung, Flüchtlinge aufzunehmen, verstößt gegen EU-Recht«, sagte Keller.

Gegen Tschechien, Ungarn und Polen hatte die EU-Kommission jüngst ein Verfahren wegen Verletzung des EU-Vertrags eingeleitet. Der Grund: Die Regierungen dieser Länder weigern sich, Migranten aus Kriegs- und Krisengebieten – wie 2015 beschlossen – aufzunehmen. Die Flüchtlingsverteilung ist auch Thema beim EU-Gipfel, der am 22. Juni beginnt. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.