G20: NGOs fordern Kohleausstieg
BUND und Misereor appellieren an Staatschefs für klimafreundlichen Umbau der Energieversorgung
Hamburg. Vor dem G20-Gipfel haben Umweltschutz- und Hilfsorganisationen am Mittwoch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ein starkes Zeichen für Klimaschutz und Kohleausstieg gefordert. Als Vorsitzende der G20 müsse sie die Regierungen zu einem Signal für den klimafreundlichen Umbau der Energieversorgung bewegen und im eigenen Land mit dem Kohleausstieg vorangehen, erklärten der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) und das Werk für Entwicklungszusammenarbeit Misereor.
Der G20-Gipfel findet am 7. und 8. Juli in Hamburg statt. US-Präsident Donald Trump will aus dem Pariser Weltklimavertrag aussteigen. Deutschland müsse beim Klimaschutz vorangehen und einen Kohleausstiegsplan gesetzlich verankern, hieß es. »Und die Kanzlerin muss sich dafür einsetzen, dass ab sofort in allen G20-Staaten keine neuen Kohlekraftwerke mehr genehmigt werden und der Ausbau der Erneuerbaren Energien Priorität bekommt.«
Die schnelle Abkehr von fossilen Brennstoffen forderten sie, betonte BUND-Vorsitzender Hubert Weiger. »Bundeskanzlerin Merkel muss eine G19-Allianz zur Transformation des Energiesektors schmieden - sonst sind die in Paris vereinbarten Klimaziele nicht mehr zu erreichen.«
Misereor wies auf katastrophale ökologische und soziale Auswirkungen des Kohlebergbaus für die Menschen in Abbaugebieten hin. Aus einem kolumbianischen Kohlerevier appellierte Jakeline Romero Epiayu, Sprecherin einer dortigen Frauenorganisation: »Das Schicksal unserer Völker hängt vom Kohlehunger der großen Wirtschaftsnationen ab. Da wo wir leben, geschehen aufgrund des Kohlebergbaus täglich Verletzungen der Menschenrechte und der Territorialrechte sowie eine unglaubliche Missachtung der Mutter Erde. Dies muss ein Ende haben.« dpa/nd
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