Nukleare Renaissance

Olaf Standke zur stockenden atomaren Abrüstung

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

14 935 Atomwaffen gab es Anfang dieses Jahres auf der Welt. Das sind zwar erheblich weniger als in den kältesten Zeiten des Kalten Kriegs, als fast 70 000 die Existenz der ganzen Erde bedrohten. Aber es bleibt eine gefährliche Over-Kill-Kapazität mit etwa 4150 Nuklearsprengköpfen, die jederzeit operativ einsetzbar sind. Und es ist lediglich ein Minus von 460 gegenüber dem Jahr zuvor. Damit verläuft der Abbau der Arsenale deutlich langsamer als noch vor einem Jahrzehnt. Zudem lassen die neun Kernwaffenstaaten nach Einschätzung des Friedensforschungsinstituts SIPRI nicht erkennen, dass sie den Abrüstungsprozess wieder beschleunigen wollten. Vielmehr kann man eine andere Entwicklung beobachten: Mit gigantischem Aufwand werden langfristige Modernisierungsprogramme für Sprengköpfe und Trägersysteme umgesetzt, allen voran in den USA und in Russland, die über 93 Prozent aller Atomwaffen verfügen. Allein Washington will in der nächsten Dekade 400 Milliarden Dollar (350 Mrd. Euro) in die Instandhaltung und Erneuerung seiner Atomstreitkräfte stecken. Ein Programm, das schon lange vor Donald Trump in der Ära Obama aufgelegt wurde. Da ist es kein Wunder, dass sich die Atommächte so vehement gegen das gerade in den Vereinten Nationen verhandelte völkerrechtlich fixierte Verbot aller Atomwaffen stellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.