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Kastanienmission

Uwe Kalbe über diplomatische Feuerwehreinsätze in den Golfstaaten

  • Uwe Kalbe
  • Lesedauer: 1 Min.

Es ist zu früh, von einer Beilegung der Krise zwischen den Golfmonarchien zu sprechen. Aber eine Atempause ist immerhin auszumachen. Dass Deutschlands Außenminister Sigmar Gabriel hieran eine Aktie hat, darf ihm getrost ins Buch der guten Taten geschrieben werden. Allerdings relativiert sich das Lob für diesen Feuerwehrdienst dadurch, dass Deutschland jahrelang die Region emsig selbst mit Brandbeschleunigern aufzufüllen half. Gabriel holte als Außenminister jene Kastanien aus dem Feuer, die unter seiner Aufsicht als für Rüstungsexporte verantwortlicher Wirtschaftsminister zuvor hinein geworfen wurden.

Dass nun der BND an die Stellschrauben zur Konfliktbewältigung gesetzt wird, indem er der Terroristenunterstützung Katars im Auftrag der saudischen Terroristenunterstützer auf den Grund geht, kann ein geschickter Schachzug sein. Eine Lösung ist es nicht. Die steht in den Sternen. Der entscheidende Anteil an der momentanen Beruhigung der Lage kommt überdies den USA zu, ihr Beschwichtigungsdruck war der entscheidende Auslöser für das momentane Innehalten. Das zeigt, dass die US-Regierung handlungsfähig sein kann, wenn es darauf ankommt. Ein Grund zur Beruhigung ist das nicht. Die Tinte ist schließlich noch nicht trocken unter den jüngsten USA-Waffenexportverträgen mit Saudi-Arabien und(!) Katar.

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