Castorf und das Rad

  • Lesedauer: 1 Min.

Frank Castorf hat zum Theaterfestival in Avignon nicht nur seine Inszenierung, sondern auch das rostige Rad auf zwei Beinen mitgebracht. Es gilt als Symbol seiner 25-jährigen Intendanz an der Berliner Volksbühne, die vor Kurzem zu Ende ging.

In Avignon hatte am Samstagabend »Die Kabale der Scheinheiligen. Das Leben des Herrn de Molière« Frankreich-Premiere. In der über fünfstündigen Aufführung geht es um die Auseinandersetzung des Künstlers mit der Macht. In der Kunst gebe es keine Diplomatie, sagte der 65-jährige Regisseur in Avignon. Das Theater sei ein Kampfsport. Das Stück basiert auf zwei Textvorlagen des russischen Schriftstellers Michail Bulgakow und wird in Avignon bis Donnerstag insgesamt fünf Mal gezeigt.

Aus Protest gegen die Ernennung des belgischen Kurators Chris Dercon als Nachfolger von Castorf wurde die Skulptur »Räuberrad« vor wenigen Tagen vor der Volksbühne abmontiert. Sie war mit dem Amtsantritt von Castorf im Jahr 1992 als Symbol für Fortschritt und Bewegung installiert worden und galt als Metapher für seinen avantgardistischen Anspruch an das Theater.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -