Volkswagenfußball

Kurt Stenger über den neuen Generalsponsor des DFB

  • Lesedauer: 1 Min.

Was ist eigentlich die Steigerungsform von allgegenwärtig? Der Volkswagenkonzern ist schon jetzt der mit Abstand größte Sponsor im deutschen Fußball. Kein Bundesliga- oder Pokalspiel, in dem nicht das Logo von VW oder einer anderen Konzernmarke auf Trikots, Interview-Rückwänden oder Banden prangt. Nur die Nationalmannschaft war bisher VW-frei. Das wird sich 2019 ändern: Dann löst VW Generalsponsor Mercedes ab.

Als »wichtige Marketing- und Kommunikationsplattform« bezeichnet der Konzern den Fußball und lässt ihn sich einen dreistelligen Millionenbetrag im Jahr kosten. Geschäftskontakte lassen sich gut pflegen, wenn man die Partner zu allen wichtigen Spielen in die VIP-Loge einladen kann. Vor allem geht es VW darum, das durch den Abgasskandal angeschlagene Image aufzupolieren. Daher wurden die Fußballgelder auch vom Sparkurs des neuen VW-Chefs Matthias Müller verschont. Jetzt wo auch der wichtige Markt China fußballverrückt wird, ist es gut, international präsent zu sein - der eigene Werksverein VfL Wolfsburg ist weit davon entfernt.

Die DFB-Funktionäre gelten als verknöchert und konservativ, was sie mit ihrem Zuschlag für VW bestätigen. Der Konzern ist nicht der einzige, aber doch der größte Betrüger bei gesundheitsschädlichen Autoabgasen. VW wäscht sein Image rein - auch dank Volkswagenfußball.

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