Merkel ist Liebling der »Elite«

Umfrage unter Managern und Spitzenbeamten sieht Kanzlerin klar vor SPD-Kandidat Schulz / Führungskräfte wünschen sich Schwarz-Gelb

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Sie werden die »Elite« genannt: Führungsspitzen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung. Welche politischen Vorlieben sie haben, zeigt nun eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach. Demnach ziehen 87 Prozent der deutschen Manager und Spitzenbeamten Amtsinhaberin Angela Merkel dem SPD-Kandidaten vor. Lediglich zwölf Prozent der deutschen Elite würden in einer direkten Wahl für Martin Schulz stimmen.

Nicht nur Merkel konnte in der Zustimmung der so genannten Elite wieder zulegen, so das Allensbacher Institut, sondern auch die Vorliebe für ein schwarz-gelbes Regierungsbündnis wächst in dieser Gruppe deutlich. 65 Prozent der befragten Führungskräfte gaben eine Koalition aus Union und FDP als ihr Wunschbündnis für die kommende Legislaturperiode an. Bei der letzten Umfrage vor gut sieben Monaten war Schwarz-Gelb lediglich auf 25 Prozent gekommen.

»In der Tat gibt es einen bemerkenswerten Stimmungswandel. Eine Koalition aus CDU/CSU und FDP ist plötzlich wieder eine realistische Option. Und die FDP gewinnt enorm an Attraktivität, weil man davon ausgehen kann, dass die Partei nicht nur wieder in den Bundestag kommt, sondern sogar eine Chance hat, am Kabinettstisch zu sitzen«, sagte Allensbach-Chefin Renate Köcher.

Dem SPD-Kandidaten messen die Manager und Topbeamten nur geringe Kompetenzwerte zu. So attestieren nur 30 Prozent der Befragten Schulz, dass er den Kurs seiner Partei bestimme. 17 Prozent bescheinigen ihm ein hohes Durchsetzungsvermögen, 19 Prozent Kompetenz und Sachkenntnis. Bei Merkel liegen all diese Werte bei rund 80 Prozent. Als Rezept dagegen empfehlen die befragten Manager und Spitzenpolitiker mit überwiegender Mehrheit, die SPD »müsse programmatisch wieder in die Mitte rücken«, heißt es beim Allensbacher Institut. nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.