Umfrage: Bundesbürger sehen Türkei nicht als Demokratie

Härteres Vorgehen der Bundesregierung gegen Ankara gewünscht / Große Mehrheit lehnt Reisen in das Land derzeit ab

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Angesichts der Spannungen zwischen Ankara und Berlin und der immer neuen Vorwürfe türkischer Politiker an Deutschland sinkt das Ansehen der Türkei in den Augen der Deutschen. Nach einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov sind acht von zehn Deutschen überzeugt, dass die Türkei keine Demokratie ist.

Angesichts der derzeitigen Entwicklungen wünschen sich ebensoviele Deutsche ein härteres Vorgehen der Bundesregierung gegen Ankara. Insgesamt 84 Prozent der Deutschen sprachen sich in der Umfrage gegen einen EU-Beitritt der Türkei aus. 82 Prozent der Befragten wünschen sich außerdem ein Auftrittsverbot von türkischen Politikern in Deutschland.

Der Konflikt belastet auch die Reisefreudigkeit der Deutschen. Nur noch fünf Prozent der Befragten würden in der aktuellen politischen Situation in die Türkei reisen. Eine große Mehrheit von 89 Prozent lehnt derzeit Urlaub in der Türkei ab. »Die umfangreiche Berichterstattung hierzulande über die Repressionen der türkischen Regierung gegen politisch Andersdenkende prägt bei den Bürgern derzeit das Bild von der Türkei, ebenso der aggressive Ton türkischer Politiker gegenüber Deutschland«, sagte Peter Mannott, Team Manager Political Research bei YouGov Deutschland.

Einen ähnlichen Trend hatte auch eine Umfrage von Spiegel-Online am Dienstag ergeben. Dort sprachen sich 92 Prozent von 5.092 Befagten gegen einen Urlaub in der Türkei angesichts der aktuellen politischen Situation aus. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.