Klassentreffen

Der vierte Spieltag der 3. Liga

  • Lesedauer: 4 Min.

Platzverweis bringt Hansa Rostock auf die Verliererstraße

Der Kapitän verlor die Nerven und seine Mannschaft danach das Spiel. Eine mit der Roten Karte bestrafte Tätlichkeit von Amaury Bischoff bereits nach 25 Minuten Spielzeit leitete die 1:2-Heimniederlage des FC Hansa Rostock gegen den SV Meppen ein. Bischoff wurde von Meppens Nico Granatowski gefoult, revanchierte sich mit einem Schlag ins Gesicht des Gegners und sah dafür von Schiedsrichter Thorben Siewer (Olpe) glatt Rot. »Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht. Wir hatten die besseren Chancen. Und das alles in über 60 Minuten Unterzahl. Und am Ende stehst du mit leeren Händen da«, haderte Trainer Pavel Dotchev am Samstag nach der 1:2-Niederlage. Die Gäste arbeiteten nach dem Zwischenfall mit Bischoff aktiver nach vorn. Hansa hielt dagegen, so dass es ein attraktives Spiel wurde. Ein wunderschönes Tor von Nico Granatowski nach 88 Minuten brachte dem Aufsteiger aber doch den Auswärtssieg. Nach der ersten Saisonpleite haben die Hanseaten damit vorerst den Anschluss zur Spitze verloren.

Jena verpasst ersten Heimsieg gegen Chemnitzer FC

Bei Aufsteiger FC Carl Zeiss Jena haderte man nach dem 1:1-Unentschieden im 88. Aufeinandertreffen mit dem Chemnitzer FC vor allem mit sich selbst. »Wenn du solche klaren Chancen hast, musst du gewinnen. Wir haben nicht einen Punkt geholt, sondern zwei verloren«, sagte Jenas Torhüter Raphael Koczor. Der Drittliga-Rückkehrer war nach dem Sieg beim Halleschen FC am Dienstag schwungvoll gestartet. Die Gastgeber hatten die größeren Spielanteile und auch Chancen, doch ein Treffer gelang ihnen nicht. Nach der Pause stürmte Jena weiter und wurde belohnt. Löhmannsröben kam im Chemnitzer Strafraum zum Schuss. Der Ball wurde noch abgefälscht und landete im Chemnitzer Tor. Doch die Gäste zeigten keine Nerven. Frahn sorgte mit einem flachen Linksschuss für den nicht unverdienten 1:1-Ausgleich, nachdem es schließlich für die Gäste kritisch wurde.

Zwickau und Erfurt warten weiter auf den ersten Erfolg

Vier Spiele - kein Sieg. Der FSV Zwickau und der FC Rot-Weiß Erfurt bleiben auch nach dem vierten Spieltag in der 3. Fußball-Liga sieglos. Die Mannschaften trennten sich am Freitagabend im Ostduell mit 1:1 (0:0). Neuzugang Dimitrios Ferfelis hatte in der neunten Minute die Führung für den FSV auf dem Fuß, scheiterte allerdings freistehend vor Philipp Klewin am Erfurter Schlussmann. Nach einem Distanzschuss von Morris Schröter (16.), der nur knapp neben dem Tor der Gäste einschlug, verflachte das Niveau. Von den Thüringern gingen im ersten Durchgang zunächst keine Offensivaktionen aus. Das änderte sich jedoch in der zweiten Halbzeit. Im Anschluss an einen Freistoß stand Berkay Dabanli goldrichtig und traf zum 0:1. Nach einem Foul von Morten Rüdiger an Mike Könnecke entschied Schiedsrichter Tobias Reichel in der 90. Minute auf Elfmeter, den Garbuschewski sicher verwandelte. »Das Unentschieden fühlt sich für uns wie eine Niederlage an«, sagte Erfurts Trainer Stefan Krämer. Auch sein Zwickauer Kollege Torsten Ziegner war nach diesem vierten Spieltag enttäuscht. »Das einzig Positive war die Moral der Mannschaft. Es gibt für uns noch sehr viel zu tun«, sagte er.

Halle holt einen Punkt in Osnabrück

Der Hallesche FC hat zwar beim VfL Osnabrück einen Punkt geholt, rennt aber weiter dem ersten Sieg hinterher. Beide Teams trennten sich am Sonntag vor 6765 Zuschauern im Stadion an der Bremer Brücke mit 3:3 (1:2). Trotz der frühen Führung der Osnabrücker ließ sich der HFC seinen Schneid nicht abkaufen. Nach einer schönen Hereingabe von Fabian Baumgärtel glich Benjamin Pintol relativ schnell aus. In einer temporeichen Partie erspielten sich beide Mannschaften gute Chancen. Dass es dabei auch sehr kämpferisch zuging, belegen die insgesamt fünf Gelben Karten, die Schiedsrichter Martin Thomsen in den ersten 45 Minuten gegen die Kontrahenten verhängte. Der kurz zuvor eingewechselte Alvarez bescherte dem Gastgeber die knappe Halbzeitführung. Die erste Viertelstunde der zweiten Halbzeit gehörte dann fast komplett den Saalestädtern. Nach einem Foul an Martin Röser verwandelte Pintol den fälligen Elfmeter sicher. Nach der Führung durch Hilal El-Helwe brauchte der eingewechselte Steffen Tigges gerade einmal eine Minute, um sich in die Torschützenliste einzutragen und das letztlich leistungsgerechte Unentschieden zu erzielen.

Perfekte englische Woche für Magdeburg

Der 1. FC Magdeburg holte gegen die Würzburger Kickers mit dem 2:1 den dritten Sieg in Serie. Magdeburg - nach dem Meppen-Spiel auf drei Positionen verändert - begann druckvoll. Ein Doppelschlag brachte die Gastgeber in Front: Erst traf Schwede zum 1:0, anschließend verwandelte Weil einen an Türpitz verursachten Foulelfmeter. Danach hielt Magdeburg die Führung nur noch aufrecht. Lange Zeit fiel der Würzburger Mannschaft auch nichts Gefährliches ein. Erst nach dem Seitenwechsel drückten die Gäste stärker und belohnten sich mit dem Anschlusstreffer. Die Magdeburger Passivität hätte sich fast noch gerächt, aber Bytyqis Distanzschuss in der Nachspielzeit strich knapp am Tor vorbei. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.