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Akzeptanz für Windräder wächst mit persönlicher Erfahrung

Mehrheit der Deutschen findet den Beitrag der Steuerzahler zur Energiewende angemessen / Wichtigster Grund für Zustimmung ist Zukunft für Kinder und Enkel

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Der weit überwiegende Teil der Deutschen unterstützt einer Umfrage zufolge den Ausbau der erneuerbaren Energien. Insgesamt 95 Prozent halten die stärkere Nutzung von Ökostrom-Kraftwerken für »wichtig« oder sogar »sehr oder außerordentlich wichtig«, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Erhebung des Instituts Kantar Emnid im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) hervorgeht. Der stellvertretende AEE-Geschäftsführer Nils Boenigk sprach von einem »deutlichen Votum an die kommende Bundesregierung, den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben«.

Laut Umfrage finden lediglich vier Prozent der Bevölkerung den Ausbau »weniger« oder »überhaupt nicht wichtig«. Ein Prozent machte keine Angabe. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zustimmung um zwei Prozentpunkte. Die AEE wirbt für und informiert über den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland. Sie wird von der Branche finanziert, Projekte werden zudem von Bundesministerien gefördert.

Die Umfrage, die dem »nd« vorliegt, zeigt: Die Deutschen sind trotz Protesten mehrheitlich bereit, Anlagen wie Solarparks oder Windenergieanlagen in ihrer Nachbarschaft zu akzeptieren. Grundsätzlich liegt die Zustimmung zu erneuerbaren-Energien-Anlagen bei 65 Prozent. 72 Prozent der Befragten äußerten sich positiv speziell zu Solarparks in einem Umkreis von fünf Kilometern vom Wohnort, 57 Prozent gegenüber Windenergieanlagen.

Die Zustimmung zu den beiden Anlagetypen Solar und Wind ist höher, wenn die Menschen bereits Erfahrung mit entsprechenden Anlagen gemacht haben zeigen die Daten der AEE. Die Zustimmung liegt dann sogar bei 94 beziehungsweise 69 Prozent. Deutlich geringer hingegen fällt hingegen mit 38 beziehungsweise 51 Prozent die Zustimmung zu Biogasanlagen in der Nachbarschaft aus. Bei der repräsentativen Umfrage nahmen im Juli 1016 Befragte teil.

Als zentrale Gründe der Zustimmung zu erneuerbaren Energien nennen 75 Prozent der Befragten eine sichere Zukunft für Kinder und Enkel (75 Prozent), Klimaschutz (72 Prozent) und Unabhängigkeit gegenüber dem Ausland (62 Prozent). Die Chance für Bürger, sich an der Energieversorgung zu beteiligen, bewerten 59 Prozent der Befragten positiv.

Zur Finanzierung des Ausbaus erneuerbarer Energien ist die Mehrheit der Befragten bereit, ihren Beitrag per Umlage über den Strompreis zu leisten. 48 Prozent bewerteten laut Umfrage den aktuellen monatlichen Beitrag von 20 Euro je Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden für angemessen. Allerdings halten 37 Prozent der Befragten den Beitrag für zu hoch. Lediglich acht Prozent wären bereit, noch mehr für den Ausbau erneuerbarer Energien zu bezahlen.

In Ostdeutschland hat die Umfrage andere Ergebnisse ermittelt. Hier halten 45 Prozent der Befragten den Beitrag von 20 Euro für zu hoch, 43 Prozent halten ihn für angemessen. nd/epd

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