Transgender verklagen Trump und das Pentagon

Fünf Frauen aus den US-Streitkräften ziehen gegen Armee-Verbot vor ein Bundesgericht

  • Lesedauer: 2 Min.

Washington. Fünf Transgender-Frauen aus den US-Streitkräften verklagen Präsident Donald Trump und das Pentagon - nachdem Trump verkündet hat, dass kein Transgender mehr in der Armee dienen soll. Mit der am Mittwoch vor einem Bundesgericht eingereichten Klage wollen die Frauen erreichen, dass das von Trump reaktivierte Transgender-Verbot für verfassungsfeindlich erklärt wird.

Ursprünglich sollten die Streitkräfte seit Juli offiziell für Transgender geöffnet sein. Nach einer Anordnung des ehemaligen Präsidenten Barack Obama sollte das Transgender-Verbot für die Armee damit also eigentlich aufgehoben werden. Dieser Termin wurde dann vom Pentagon kurzfristig um ein halbes Jahr verschoben, um Zeit für weitere Prüfungen zu haben.

Trump verkündete dann vor zwei Wochen über den Kurzbotschaftendienst Twitter, dass Transgender »in keiner Funktion« in der Armee dienen dürften. Verteidigungsminister James Mattis befand sich zur Zeit der Ankündigung gerade im Urlaub.

Das Nationale Zentrum für die Rechte von Lesben (NCLR) und die Rechtsbeistandsorganisation Glad reichten die Klage gemeinsam im Namen der fünf Frauen ein. Sie verklagen Trump, Mattis und andere hohe Militärbeamte.

Die Leiterin der NCLR-Rechtsabteilung, Shannon Minter, erklärte: »Transgender-Militärmitarbeiter wurden von dieser Änderung negativ überrascht.« Laut der Klage sehen sich die Frauen etwa mit den Fragen konfrontiert, ob sie jetzt entlassen werden und ob sie ihre Rentenbezüge verlieren.

Transgender ist ein Oberbegriff für Menschen, die sich in einem anderen Geschlecht zuordnen, als dem ihnen bei der Geburt zugeordneten. Dazu gehören ebenfalls Personen, die sich keinem Geschlecht zuordnen wollen. Unter den 1,3 Millionen aktiven Mitgliedern der US-Streitkräfte gibt es nach Schätzungen zwischen 1320 und 15.000 Transgender. AFP/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.