Neuköllner Nazis begehen 172 Straftaten
Seit über einem Jahr erschüttert eine Serie von Anschlägen auf die linke Szene und Flüchtlingshelfer Neukölln und weitere Bezirke. Eine eigene Ermittlungsgruppe der Polizei wurde vor einigen Monaten eingerichtet.
Der Nazigruppe aus Süd-Neukölln werden für den Zeitraum zwischen Januar 2016 und Juli 2017 172 Straftaten zugeordnet. Das ergibt die Antwort auf eine schriftliche Anfrage der Linksfraktion, die dem »Tagesspiegel« vorliegt. Neben Propagandadelikten und Beleidigung gehört auch Brandstiftung dazu. Betroffen waren unter anderem die Falken, das Kollektivcafé k-fetisch, ein Buchladen und Einzelpersonen, die sich für Flüchtlinge einsetzen. Die extrem rechte Gruppe »Freie Kräfte Neukölln« veröffentlichte 2016 eine Karte, auf der die Adressen von 70 jüdischen Einrichtungen verzeichnet war.
Die Polizei geht davon aus, dass die Nazigruppe ihre Aktivitäten über Neukölln auf andere Bezirke ausgeweitet hat. So rechnen die Beamten Parolen und Sachbeschädigungen im Wedding der Gruppe zu. Auffallend sei dabei, dass diese vor allem in Straßengeschähen, in denen viele Nicht-deutsche leben. Offenbar wollen die Nazis dort bewusst provozieren. ais
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.