Venezuela plant Militärmanöver wegen US-Drohung

Zivil-militärischen Übung soll am 26. und 27. August stattfinden / Maduro: Drohung Trumps »unverhältnismäßig und vulgär«

  • Lesedauer: 2 Min.

Rio de Janeiro. Der Konflikt zwischen den USA und Venezuela geht in die nächste Runde. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro kündigte am Montag (Ortszeit) ein zweitägiges landesweites Militärmanöver an. Dieses soll am 26. und 27. August stattfinden. Es sei wichtig, dass alle Venezolaner an dieser zivil-militärischen Übung teilnähmen, »um dem nordamerikanischen Imperium zu zeigen, dass sich niemand in die inneren Angelegenheiten unseres Landes einmischen sollte«, erklärte Maduro. US-Präsident Donald Trump hatte am Freitag eine »militärische Option« gegen Venezuela ins Gespräch gebracht und dies mit dem angeblichen Leiden der Menschen angesichts der Wirtschaftskrise im Land begründet.

Während eines Protestmarsches gegen die US-Regierung am Montag bezeichnete Maduro die Drohung Trumps als »unverhältnismäßig und vulgär«. Zugleich forderte er, die Oppositionspolitiker, die in den vergangenen Monaten zu gewaltsamen Protestaktionen aufgerufen hätten, zur Rechenschaft zu ziehen, wie die Zeitung »El Universal« in ihrer Internetausgabe berichtete. Bei den Demonstrationen seit Anfang April sind bislang über 120 Menschen ums Leben gekommen. Mehrfach warf Maduro der rechten Opposition, den USA und auch dem Nachbarland Kolumbien vor, gemeinsam Umsturzpläne gegen seine sozialistische Regierung zu verfolgen.

US-Vizepräsident Mike Pence plädierte am Sonntag bei einem Besuch in Kolumbien für eine friedliche Lösung des Konflikts im Nachbarland, schloss aber keine Handlungsoption aus. In ganz Lateinamerika, auch bei erklärten Gegnern der venezolanischen Regierung, war der Vorstoß des US-Präsidenten auf Ablehnung gestoßen. Agenturen/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!