Zugabe für die Hockeyteams
Die deutschen Männer wollen in den Niederlanden Europameister werden
Die im Umbruch steckenden deutschen Hockeynationalteams haben mit dem Lösen der WM-Tickets ihre Jahresziele bereits erfüllt. Daher reisten beide ohne Druck zu den Europameisterschaften nach Amsterdam. Männer-Bundestrainer Stefan Kermas will sich dem beim an diesem Samstag startenden Turnier favorisierten Gastgeber Niederlande trotzdem nicht von vornherein geschlagen geben. »Unser Ziel ist, Europameister zu werden«, betonte er. Allerdings weiß Kermas auch, dass mindestens vier weitere Teams in der enger zusammengerückten Spitze für den Gewinn des Kontinentaltitels in Frage kommen.
»Die Stimmung im Stadion und die Qualität der Gegner werden sehr gut sein. Daher gilt es, schnell auf ein hohes Level zu kommen, weil die Kürze des Turniers keine großen Fehler erlaubt«, meinte der 38 Jahre alte Trainer. Im frisch renovierten Wagener-Stadion in Amstelveen kann er auch wieder auf Kapitän Martin Häner aus Berlin und den Hamburger Tobias Hauke zurückgreifen. Die beiden Olympiasieger hatten nach dem Gewinn der Bronzemedaille 2016 in Rio zunächst eine Auszeit von der Nationalmannschaft eingelegt, sind nun aber erstmals wieder bei einem internationalen Großturnier dabei. Moritz Fürste und Torhüter Nicolas Jacobi sind dagegen endgültig zurückgetreten.
»Ich habe gespürt, dass das Feuer in mir noch brennt und ich noch nicht bereit bin, Hockey hinter mir zu lasen«, erklärte Hauke, der vom Fußball-Bundesligisten Hamburger SV von seiner Funktion als Teammanager für die Europameisterschaft extra freigestellt wurde. In Amstelveen, wo es in der Vorrunde gegen Irland, England und Polen geht, fehlen jedoch die verletzten Leistungsträger Tom Grabusch, Timm Herzbruch und Timur Oruz.
Die Frauen des Deutschen Hockey-Bundes müssen nach Angreiferin Lisa Altenburg kurz vor Turnierstart auch noch Amelie Wortmann ersetzen. Bei der Spielerin des Großflottbeker THGC Hamburg wurde Pfeiffersches Drüsenfieber diagnostiziert. Jamilon Mülders nominierte die bei Kampong Utrecht spielende Nina Notman nach. Über EM-Medaillen will der Frauen-Bundestrainer lieber gar nicht sprechen, denn es könnte nach der souverän gemeisterten WM-Ausscheidung etwas die Luft raus sein.
»Es war vorher klar, dass das ein langer Sommer für uns wird mit verschiedenen wichtigen Themen und Turnieren. Den ersten Teil mit der WM-Qualifikation haben die Mädels hervorragend gemeistert. Jetzt wird der zweite Teil bei der EM nicht minder spannend«, sagte er vor »den anspruchsvollen Gruppenduellen« mit Schottland, England und Irland. dpa/nd
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