3841 Euro Schulden pro Einwohner

Im bundesweiten Vergleich sind die saarländischen Kommunen nach wie vor am höchsten verschuldet

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Saarbrücken. Trotz wirtschaftlich guter Zeiten stecken die saarländischen Kommunen einer Studie zufolge tief in einer Haushaltskrise fest. Auch im vergangenen Jahr haben sie das schlechteste Ergebnis aller Flächenländer verzeichnet, wie aus dem aktuellen Kommunalen Finanzreport der Bertelsmann Stiftung hervorgeht.

Die Saar-Kommunen erreichen demnach in Westdeutschland mit Abstand die geringste Steuerkraft. Den Kommunen sei es auch im mittelfristigen Vergleich seit 2005 nicht gelungen, aufzuholen. Im Gegenteil: »Das Saarland fällt bei Wirtschaftswachstum und damit Steuerkraft langfristig immer weiter zurück«, befand der Finanzexperte der Stiftung, René Geißler. Saarbrücken als beste Kommune des Landes steht auf Platz 223 der 398 Kreise und kreisfreien Städte bundesweit. Kein einziger Kreis erreichte den Bundesdurchschnitt. Entgegen dem deutschen Trend seien die Investitionen beim Schlusslicht Saarland weiter gesunken.

»Das Saarland ist die bundesdeutsche Krisenregion der Kommunalfinanzen«, erklärten die Experten. Bei den Kassenkrediten verzeichneten die Kommunen seit Jahren mit großem Abstand die höchsten Pro-Kopf-Werte. 2016 betrugen sie über zwei Milliarden Euro. Allein die Landeshauptstadt Saarbrücken komme auf rund 40 Prozent aller saarländischen Kassenkredite.

Im Durchschnitt standen die deutschen Kommunen 2015 mit etwa 1750 Euro Gesamtverschuldung pro Einwohner in der Pflicht. Deutlich darüber lagen dabei das Saarland mit 3481 Euro pro Einwohner und Rheinland-Pfalz mit 3405 Euro. dpa/nd

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