Mehr Rentner unter der Grenze
Gesetzesreform lässt Zahl der Wohngeldbezieher im Nordosten wieder wachsen
Schwerin. In Mecklenburg-Vorpommern haben Ende 2016 rund 27 500 Haushalte Wohngeld bezogen. Das waren etwa ein Drittel Empfängerhaushalte mehr als ein Jahr zuvor, wie Infrastrukturminister Christian Pegel (SPD) am Montag in Schwerin mitteilte. Als Grund für den Anstieg nannte Pegel die seit Anfang 2016 wirksame Wohngeldreform, die wieder mehr einkommensschwachen Familien und Einzelpersonen Zugang zu der staatlichen Hilfe gewährt. Im Nordosten erhielten somit 3,3 Prozent aller Privathaushalte Wohngeld.
Mit der Reform stieg der Zuschuss, den sowohl Mieter als auch Eigenheimbesitzer erhalten, von durchschnittlich 93 auf 128 Euro im Monat. Die Hilfen bei Eigenheimen liegen laut Pegel etwas höher, weil dort in der Regel ganze Familien betroffen seien.
Mehr als die Hälfte der Wohngeldempfänger im Land sind Rentner, die zudem häufig allein leben. Viele von ihnen waren wegen der jährlichen Rentenerhöhungen in den Vorjahren über die alte Einkommensgrenze gerutscht. Nach der Änderung des Gesetzes, der ersten seit sieben Jahren, bekommen viele nun aber wieder finanzielle Hilfe. Ein Ein-Personen-Rentnerhaushalt erhält im Nordosten im Durchschnitt 93 Euro Wohngeld pro Monat, 2015 hatte die Durchschnittssumme bei 60 Euro gelegen.
»Ich unterstütze hier Bundesministerin Barbara Hendricks (SPD) in ihrer Forderung nach einer regelmäßigen und bedarfsgerechten Anpassung des Wohngeldes an die Mieten- und Preisentwicklung«, betonte Pegel. Das Wohngeld solle auch Menschen mit geringem und mittleren Einkommen, Alleinerziehenden, Studierenden und Ruheständlern helfen, bezahlbare, gute Wohnungen zu finden. Die jüngsten Mietpreissteigerungen vor allem in größeren Städten haben dies deutlich erschwert. dpa/nd
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