Senat stellt Beauftragte für Behinderte vor
»Wir werden am Montag Herrn Schneider verabschieden«, sagt Sozialsenatorin Elke Breitenbach (LINKE). Solange sie sich erinnern kann, war Jürgen Schneider in der Behindertenpolitik des Landes eingebunden. Nun übergibt er sein Amt als Landesbeauftragter für Menschen mit Behinderung an seine Nachfolgerin Christine Braunert-Rümenapf.
Die 55-jährige Quereinsteigerin ist schon seit 2012 im Büro von Jürgen Schneider beschäftigt. Zuvor arbeitete sie lange als Dozentin und Projektkoordinatorin in der Sozialforschung und in einer Beratungsstelle, wo sie Familien mit behinderten Kindern begleitete.
Die erste Frau in der Position möchte, wie auch schon ihr Vorgänger, »die Partizipation in den Mittelpunkt stellen« und nicht über die Betroffenen hinweg entscheiden. Sie möchte Errungenschaften, die in der Vergangenheit gemacht worden sind, verteidigen, aber auch eigene Vorstöße wagen. »Ein barrierefreies Gesundheitswesen ist extrem wichtig«, sagt sie. Die Digitalisierung in der Branche sei nicht zu vernachlässigen. Auch die Themenfelder Mobilität, Bau, Toiletten und Schulen sind ihr wichtig. Dort wurden in den vergangenen Jahren Vorhaben umgesetzt und geplant, wie beispielsweise die Änderung der Bauordnung bezüglich der Barrierefreiheit, die Braunert-Rümenapf nun begleiten möchte. »Ganz wichtig ist allerdings auch, was im Koalitionsvertrag steht«, sagt sie. Rot-Rot-Grün bekennt sich darin zur Stärkung der Inklusion. Wie sich die Situation für die rund 617 000 Menschen mit Behinderung in der Stadt konkret entwickeln wird, ist noch unklar. Jürgen Schneider ist indes von seiner Nachfolgerin überzeugt: »Ich bin optimistisch, dass sie Erfolge erzielen wird.«
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.