Deutsche stirbt an Folgen des Anschlags in Barcelona
Anzahl der Todesopfer auf 16 gestiegen / Hunderttausende bei Demonstration gegen Terror: »Ich habe keine Angst«
Barcelona. Mehr als eine Woche nach den Anschlägen in Katalonien ist eine Deutsche ihren schweren Verletzungen erlegen. Die 51-Jährige starb am Sonntagmorgen in einem Krankenhaus in Barcelona, wie die katalanische Zivilschutzbehörde mitteilte. Damit stieg die Zahl der Todesopfer bei den Anschlägen in Barcelona und dem Badeort Cambrils auf 16. Es handelt sich um das erste deutsche Todesopfer der Anschläge in Katalonien.
Bei den Anschlägen war am 17. August ein 22-jähriger gebürtiger Marokkaner mit einem Lieferwagen in die Menschenmenge auf Barcelonas Flaniermeile Las Ramblas gerast. In Cambrils lenkten Angreifer einen Pkw in eine Gruppe Passanten. Zu beiden Taten bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Ermittlungen zufolge planten die Attentäter ursprünglich wesentlich größere Anschläge mit Bomben. Nach einer Explosion in ihrer mutmaßlichen Bombenwerkstatt änderten sie jedoch ihren Plan.
Unterdessen haben hunderttausende Menschen in Barcelona ein Zeichen gegen Terror und Gewalt gesetzt. Unter dem Motto »No tinc por« (Katalanisch für: Ich habe keine Angst) zogen die Demonstranten am Samstag durch die Straßen der katalanischen Metropole. Die Stadtpolizei sprach von einer halben Million Teilnehmern an der Großdemonstration. Zum ersten Mal in der Geschichte Spaniens nahm mit König Felipe VI. ein Monarch an einer derartigen Massenkundgebung teil.
Angeführt wurde der Zug von Polizisten, Feuerwehrleuten, Sicherheitskräften und Sanitätern, die nach den Attentaten Betroffene betreut hatten. Neben Ministerpräsident Mariano Rajoy marschierten zahlreiche weitere Regierungsvertreter vom Prachtboulevard Passeig de Gràcia bis zur Plaça de Catalunya mit - jenem Platz, von dem aus ein Attentäter einen Lieferwagen in die Fußgängerzone von Las Ramblas gesteuert hatte. Agenturen/nd
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