Stolpern und Siegen
Basketball-EM: Dennis Schröder glänzt erst verspätet beim mühsamen Pflichtsieg der deutschen Basketballer gegen die Ukraine
Dennis Schröder hat die deutschen Basketballer nach holprigem Beginn zum Pflichtsieg beim EM-Auftakt geführt. Das Team von am Donnerstag mit einem 75:63 (39:33) gegen Außenseiter Ukraine in die Turnier-Ära nach Dirk Nowitzki und schaffte in Tel Aviv den ersten Schritt Richtung Achtelfinale. Schröder erzielte 32 Punkte und stellte damit einen persönlichen Trikot im Nationaltrikot auf.
Im zweiten Gruppenspiel gegen Georgien muss sich die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) am Sonnabend angesichts eines schwachen ersten Viertels aber noch steigern. Mut machte zudem der Auftritt von Kapitän Robin Benzing, der im ersten Spiel nach seiner Knieverletzung auf 17 Zählern kam.
Die ersten vier Teams erreichen die K.o.-Runde in Istanbul - dies ist das Minimalziel für Schröder & Co. »Die ersten zwei, drei Spiele müssen und wollen wir gewinnen, um unseren Traum zu verwirklichen und nach Istanbul zu fliegen«, hatte der Aufbauspieler der Atlanta Hawks vor der Partie gefordert. Mit der Schlusssirene verbesserte er seinen Punkterekord im Nationaltrikot (29) von der EM 2015, als er noch an der Seite des zurückgetretenen Nowitzki spielte.
Das deutsche Team begann sichtlich nervös. In einem niveauarmen ersten Viertel traf die Fleming-Auswahl lediglich zwei seiner 15 Feldwürfe. Schröder hielt sich auffällig zurück, erst nach mehr als drei Minuten gelangen dem 23-Jährigen per Korbleger die ersten Punkte des Favoriten. Mitte des Auftaktabschnitts nahm Fleming missgelaunt die erste Auszeit, doch auch die Ersatzspieler konnten zunächst keinen Rhythmus entwickeln - 9:16 stand es nach dem Auftaktabschnitt.
Durch Verletzungsprobleme und den späten Einstieg der beiden NBA-Profis Schröder und Daniel Theis lief bereits die Vorbereitung mäßig - die drei Niederlagen in den letzten drei Testspielen konnte das Team des DBB beim EM-Start nur sehr langsam abschütteln. Anfang des zweiten Abschnitts dribbelte Schröder im Alleingang gegen Wjatscheslaw Krawzow, verlor dabei den Ball, wartete vergeblich auf den Foulpfiff und blieb kurz liegen.
Doch was wie ein Sinnbild für den bisherigen Auftritt wirkte, wurde zur Initialzündung. Schröder riss das Spiel an sich, seine Distanzwürfe trafen, er setzte Kollegen wie Center Johannes Voigtmann sehenswert in Szene und hechtete dem Ball bis hinter die Bande nach. Fünf Minuten vor der Pause erzielte Benzing die erste deutsche Führung zum 25:24. Langsam aber sicher zeigte sich, dass die Ukraine keinesfalls zur erweiterten europäischen Spitze gehört. Der Außenseiter muss bei dieser EM auf zahlreiche Leistungsträger wie NBA-Center Alex Len verzichten.
Und nach der Pause kamen auch die weiteren deutschen Spieler besser in die Partie. Voigtmann profitierte mehrfach von den Anspielen Schröders, Defensivspezialist Karsten Tadda bewies seinen Wert. Vor allem Theis wirkte nach kurzer Zeit mit dem Team aber häufig noch fremd im Spiel. Die nächste Chance bietet sich gegen Georgien, danach werden die Aufgaben mit Israel, Italien und Litauen immer schwerer. dpa/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.