Konsequente Ächtung notwendig

Olaf Standke über den Streubomben-Monitor 2017

  • Lesedauer: 1 Min.

Wenige Tage vor dem jährliche Treffen der Vertragsstaaten in Genf lässt sich feststellen: Der Kampf um das Verbot von Streubomben zeigt Erfolge, was vor allem auch dem Engagement der Zivilgesellschaft zu verdanken ist. Über 100 Länder sind der sogenannten Oslo-Konvention beigetreten. Sie ächtet besonders perfide Waffen, sind ihre Opfer doch vorrangig Zivilisten. Und sie tragen als heimtückische Blindgänger den Krieg oft noch weit in Friedenszeiten hinein. Um so wichtiger, dass 28 Signatarstaaten inzwischen ein Großteil der weltweiten Lagerbestände vernichtet haben. Im Vorjahr konnten weitere Regionen mühsam von Streumunition befreit werden; Mosambik verkündete gar die Räumung aller betroffenen Gebiete.

Der aktuelle Streubomben-Monitor zeigt aber zugleich, dass die Zahl der Todesopfer dramatisch gestiegen ist. Allen voran in Syrien, aber auch in Jemen, beides seit langem kriegsgeplagte Länder. Doch nicht nur hier muss politische Verantwortung eingefordert werden. Die Bundesrepublik etwa gehört zu den Vertragsstaaten, das Treffen in Genf steht unter ihrer Präsidentschaft. Wenn aber hiesige Finanzinstitute noch immer ungestraft in die Herstellung von Streumunition jenseits der deutschen Grenzen investieren können, dann ist das mit dem Geist der Verbotskonvention schlicht und einfach nicht zu vereinbaren.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.