»Harvey« lässt Fluten weiter steigen

Explosion in Chemiefabrik in der Nähe von Houston

  • Lesedauer: 2 Min.

Houston. Texas kämpft weiter mit den Folgen des Sturms »Harvey«. Die Überschwemmungen verursachten in der Nähe von Houston am Donnerstagmorgen zwei Explosionen in einer Chemiefabrik des französischen Konzerns Arkema, wie die Betreiber mitteilten. Kühlanlagen waren ausgefallen. Anwohner im Umkreis von zwei Kilometern waren bereits am Mittwoch in Sicherheit gebracht worden.

Obwohl »Harvey« an Stärke verloren hat, kämpften die texanischen Städte Beaumont und Port Arthur weiter mit steigendem Wasser - hier fielen innerhalb von 24 Stunden 66 Zentimeter Regen pro Quadratmeter. Nach Angaben der Behörden brach in Beaumont die Wasserversorgung zusammen, nachdem die zentrale Pumpanlage dem Druck eines angeschwollenen Flusses nachgegeben hatte. In Port Arthur musste die größte Ölraffinerie der USA geschlossen werden. Auch in Houston ist eine Entspannung nicht in Sicht, obwohl die Großstadt von weiterem Starkregen verschont blieb. Schätzungen zufolge steht ein Drittel der Stadt unter Wasser.

Als vom US-Hurrikan-Zentrum herabgestuftes tropisches Tiefdruckgebiet zieht »Harvey« weiter östlich durch Louisiana bis Mississippi. Auch Tennessee und Kentucky rüsteten sich für mögliche Überschwemmungen. Noch immer herrschen lebensbedrohliche Bedingungen. Nach Angaben von CNN sind mindestens 27 Menschen ums Leben gekommen.

Der texanische Gouverneur Greg Abbott sagte, dass Katastrophengebiet sei viel größer, als es bei den Hurrikans »Katrina« und »Sandy« der Fall gewesen sei. Von den Folgen des Tropensturms seien auch viel mehr Menschen betroffen. »Katrina« hat 2005 Schäden in Höhe von mindestens 150 Milliarden Dollar verursacht. Abbott schätzte, dass diesmal mehr Staatshilfen notwendig sein werden.

Trotz des schwelenden Konflikts zwischen Caracas und Washington will die venezolanische Regierung den Hurrikanopfern in den USA helfen. Venezuela werde bis zu fünf Millionen US-Dollar für betroffene Familien in Houston und Corpus Christi bereitstellen, kündigte Außenminister Jorge Arreaza am Mittwoch an. Auch Mexiko hatte trotz des Streits um die von US-Präsident Donald Trump geplante Grenzmauer und die konfliktreiche Nachverhandlung des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens dem Nachbarland Unterstützung angeboten. dpa/nd

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