Madeira-Wein
Der Madeira-Wein ist ein alkohollastiger Süßwein. Die ersten Weinreben soll Prinz Heinrich der Seefahrer im 15. Jahrhundert auf die Insel gebracht haben, darunter die Malvasia-Rebe aus Kreta, die einen feurigen Süßwein ergibt. Weitere Rebsorten, aus denen heute traditionell Madeira-Weine hergestellt werden, brachten die Jesuitenmönche Ende des 16. Jahrhunderts ins Land: Boal, Verdelho und Sercial. Heute werden allerdings vier Fünftel des Madeira-Weins aus der weniger edlen Sorte Tinta Negra Mole produziert, die erst nach der Reblauskrise im 19. Jahrhundert angepflanzt wurde.
Nach wie vor wird der Wein nach 200 Jahre alten Richtlinien produziert, bei der die Weine zu Beginn der Lagerung für mindestens drei Monate auf 45 Grad Celsius erhitzt werden, bevor sie dann bei normalen Außentemperaturen weiter altern. Nach dieser (preiswerteren) Methode ist die Masse der Weine hergestellt.
Traditioneller, jedoch bedeutend aufwendiger, ist die Canteiro-Methode, bei der der Wein sich für mindestens zwei Jahre auf natürliche Weise auf warmen Speichern oder auf Dachböden in Holzfässern entwickeln kann, bevor er zum Reifen in kühlere Räume kommt.
Bei der Abfüllung wird dem Fass mit dem ältesten Wein etwa ein Drittel entnommen und anschließend mit jüngerem Wein aufgefüllt. So werden Qualitätsunterschiede der einzelnen Jahre ausgeglichen.
Madeira-Weine können sehr alt werden, ohne an Qualität zu verlieren. Bei einer Auktion in London wurde 1997 ein Madeira des Jahrgangs 1800 für 22 000 US-Dollar versteigert. hdi
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.